„Häufigkeitslimit überschritten“Twitter schränkt Timelines von Nutzerinnen und Nutzern ein

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Eine Person hält ein Smartphone mit einem Foto von Twitter-Chef Elon Musk, im Hintergrund ist das Logo des sozialen Netzwerks zu sehen. Am Samstag, 1. Juli, haben hunderte Userinnen und User Ausfälle bei Twitter gemeldet.

Eine Person hält ein Smartphone mit einem Foto von Twitter-Chef Elon Musk, im Hintergrund ist das Logo des sozialen Netzwerks zu sehen. Am Samstag, 1. Juli, haben hunderte Userinnen und User Ausfälle bei Twitter gemeldet. (Symbolbild)

Userinnen und User vermuteten zunächst einen Fehler im sozialen Netzwerk, aber Twitter-Boss Elon Musk erklärte die neue Limitierung.

„Häufigkeitslimit überschritten“ – diese vermeintliche Fehler-Meldung wurde vielen Nutzerinnen und Nutzern des sozialen Netzwerks Twitter am Samstag zum ersten Mal angezeigt. Timelines wurden nicht richtig geladen, Userinnen und User beschwerten sich, es trendete das Hashtag #TwitterDown. Nun stellt sich heraus, dass es kein Twitter-Fehler ist, sondern eine neue Limitierung, die die Nutzung des sozialen Netzwerks einschränkt.

Twitter-Boss Elon Musk twitterte am Samstagabend zu der neuen Regelung: Demnach wird die Nutzung des Micro-Blogging-Diensts deutlich eingeschränkt. Twitter macht dabei klare Unterschiede zwischen zahlenden und nicht-zahlenden Nutzerinnen und Nutzern. Musk begründete die Umstellung mit „Daten-Extraktion und Manipulation“. Die Umstellung sei laut des Twitter-Bosses nur temporär, ein Test quasi.

So häufig dürfen Twitter-Nutzer ihre Timeline aktualisieren:

  • Verifizierte Accounts dürfen maximal 6000 Beiträge pro Tag lesen
  • Unverifizierte Accounts dürfen maximal 600 Posts am Tag lesen
  • Neue, unverifizierte Accounts dürfen nur 300 Beiträge am Tag lesen

Twitter-Timelines: Elon Musk setzt auf neue Limitierung von Beiträgen

Zuvor hatten Userinnen und User auf Twitter bereits spekuliert, ob es sich um eine neue Vorgehensweise für das Twitter-Abonemment „Twitter Blue“ handelt, das Elon Musk eingeführt hat. Nun gibt es die Gewissheit: Wer nicht zahlt, darf weniger lesen.

Verifizierte Accounts werden im Twitter-Jargon Konten mit einem blauen Haken genannt, eine echte Verifizierung ist es aber nicht. Vor der Musk-Übernahme wurden die blauen Haken nur an Accounts vergeben, die ein öffentliches Interesse hatten, etwa Politikerinnen, Medien, Organisation oder Prominente. Mit „Twitter Blue“ kann sich nun jede Person einen blauen Haken besorgen, die vermeintliche Verifikation kostete knapp 100 Euro pro Jahr.

Häufigkeitslimit überschritten: Twitter-Userinnen und -User vermuten zunächst Fehler

Zunächst gingen Userinnen und User bei Twitter von einem Fehler im Netzwerk aus, so schnell stießen die Benutzerinnen und Benutzer offenbar an die neuen Twitter-Limits.

Dass Userinnen und User zunächst von einem Fehler ausgingen, zeigte sich auch auf sogenannten Störungs-Portalen. Bei den digitalen Diensten können Benutzerinnen und Benutzer fehler melden, wenn ein digitaler Dienst nicht funktioniert. Im Portal „allestoerungen.de“ waren am Samstagnachmittag hunderte Meldungen eingegangen, auch im Störungsmelder von „Netzwelt“ gab es innerhalb von Minuten mehr als 1500 Ausfall-Meldungen.

Portal Allestörungen.de: Twitter-Userinnen und -User melden viele Ausfälle am Samstag, 1. Juli.

Portal Allestörungen.de: Twitter-Userinnen und -User melden viele Ausfälle am Samstag, 1. Juli.

Das soziale Netzwerk, das von Tech-Milliardär Elon Musk übernommen wurde, musste in den vergangenen Monaten immer wieder Störungen hinnehmen - es kam zu Ausfällen und Problemen mit dem Dienst. Musk hatte nach der Übernahme als Twitter-Chef einen neuen radikalen Kurs angekündigt, der auch vorsah, dass viele Twitter-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ihren Job verlieren, wenn sie sich nicht auf eine neue „hardcore“ Arbeitsweise einlassen.

Elon Musk hatte am 14. April 2022 angekündigt, dass er Twitter übernehmen will, am 27. Oktober gab es dann den Vollzug. Der Tesla- und SpaceX-Chef zahlte 44 Milliarden US-Dollar für den Kurznachrichten-Dienst. Nach turbulenten Monaten zog sich Musk als operativer Geschäftsführer zurück, im Juni 2023 übernahm Linda Yaccarino die Rolle.

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