Uber-Chef zum Start in Köln„Fahrer machen mit uns mehr Umsatz“

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Christoph Weigler

Christoph Weigler ist Chef von Uber in Deutschland

  • Vor wenigen Tagen demonstrierten 500 Taxifahrer in Köln gegen Uber.
  • Die Preise für eine Uber-Fahrt liegen meist deutlich unter denen für eine Fahrt mit einem Taxi.
  • Ob sich Deutschland-Chef Christoph Weigler willkommen in Köln fühlt?

Köln. – Der Fahrtenvermittler Uber ist in Köln und der Region gestartet. Der Deutschland-Chef des Unternehmens, Christoph Weigler, beantwortet zum Markteintritt Fragen zum Anti-Uber-Protest der Kölner Taxifahrer, zu Gesetzesänderungen und Fahrpreisen.

Herr Weigler, vor wenigen Tagen sind 500 Taxifahrer durch die Stadt gezogen und haben über Uber geschimpft. Fühlen Sie sich in der Stadt willkommen?

Auf jeden Fall. Ich glaube, dass Taxis und wir Partner sind und das gleiche Ziel verfolgen. Wir alle wollen doch, dass die Menschen ihren privaten Pkw weniger benutzen und dafür auf andere Mobilitätsalternativen umsteigen. Um die Umwelt- und Verkehrs-Probleme in den Städten zu lösen, müssen wir die Menschen dazu bringen, mehr ÖPNV, mehr Bikesharing, mehr Carsharing und auch mehr Uber und Taxis zu benutzen.

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Wie viel Verständnis haben Sie für die Kritik der Taxifahrer?

Wir sehen daran, dass wir in der Vergangenheit zu wenig erklärt haben, wie Uber in Deutschland funktioniert. Viele denken noch immer, dass wir an Privatpersonen vermitteln und uns nicht an die Gesetze halten. Viele dieser Vorurteile kann man in Gesprächen schnell abbauen. Ich erkläre dann, dass wir nur mit lizenzierten Mietwagenunternehmen zusammenarbeiten, dass die Fahrer alle einen Personenbeförderungsschein besitzen, und auch, dass wir mit Taxis kooperieren.

Die Taxifahrer wehren sich dagegen, dass für Mietwagen die Rückkehrpflicht zum Betriebssitz aufgehoben wird, wie vom Verkehrsministerium geplant. Haben Sie Verständnis dafür?

Wir brauchen einen Rechtsrahmen, der neue Mobilitätsalternativen ermöglicht. So wie die urbane Mobilität in Deutschland organisiert ist, kann es nicht weitergehen. In Zeiten, in denen über Fahrverbote nachgedacht wird, um Emissionen zu reduzieren, werden Mietwagen zu Leerfahrten gezwungen. Das ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.

Die Mietwagen, die Uber vermittelt, fahren meist deutlich günstiger als Taxis, teilweise sogar für die Hälfte des Preises. Wie kann das profitabel sein?

Wer stärker ausgelastet ist, kann auch günstiger fahren. Taxis sind nur zu 25 Prozent der Zeit ausgelastet, und sie machen manchmal nur eine Fahrt pro Stunde. Mit unserer Vermittlungstechnologie sind auch zwei, drei oder mehr Fahrten pro Stunde möglich. In anderen Städten sind viele unserer heutigen Mietwagenpartner  ehemalige Taxiunternehmer – weil sie in der Kooperation mit uns mehr Umsatz machen, trotz niedrigerer Preise.

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