Vorrat reicht bis JahresendeMesse Düsseldorf setzt auf Heizöl

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Blick auf das Düsseldorfer Messegelände.

Düsseldorf – Die Messe Düsseldorf hat zumindest für das laufende Jahr einen Weg gefunden, unabhängig von russischem Gas zu sein. Eigentlich heizt das öffentliche Unternehmen seine 17 Hallen des Messegeländes ausschließlich mit Gas.

„Wir sind aber in der Lage, kurzfristig von einem Tag auf den anderen auf Öl umzustellen, wenn es sein muss“, sagte Wolfram Diener, Chef der Messe Düsseldorf dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die technischen Anlagen der Ausstellungsfläche könnten sowohl mit Erdgas als auch mit Öl betrieben werden.

Damit dieses auch zur Verfügung steht, habe man umfangreiche Vorräte angelegt. Laut Andrea Eppert, bei der Messe Leiterin der Stabsstelle Corporate Social Responsibility, und damit zuständig für Nachhaltigkeit, habe man sich im Duisburger Hafen Tanks mit aktuell 550 000 Litern Öl als Brennstoff gesichert. Das Öl ist laut Eppert bis zum Jahresende 2022 verfügbar und gesichert.

Ölvorrat reicht bis Jahresende

Bereits am 1. September habe man das Heizen und Kühlen der Hallen von Gas auf Öl umgestellt. Im September seien bereits zwei Lastwagen aus Duisburg nach Düsseldorf gekommen und hätten jeweils 40 000 Liter des Brennstoffs geliefert. „Darüber hinaus werden 100 000 Liter Heizöl zusätzlich auf dem Messegelände in der Landeshauptstadt in eigenen Tanks für den Notfall gebunkert.

„Das heißt, bis zum Jahresende 2022 finden in Düsseldorf alle Messen statt, auch wenn es kein Erdgas gibt oder die Messe aufgrund der höchsten Stufe der Gasmangellage nicht mehr beliefert werden sollte“, sagte Messe-Chef Diener am Donnerstag weiter.

Ziel der Umstellung auf Öl sei es nicht, Kosten zu sparen, sondern den Betrieb der Messe insgesamt überhaupt sicherzustellen. Bereits gebuchtes oder bestelltes Gas, das wegen der Öl-Nutzung nicht gebraucht werde, soll an den Energieversorger, in dem Fall die Stadtwerke Düsseldorf zurückgegeben werden. Das entlaste in Summe alle, die dringend auf Gas in diesem Herbst angewiesen sind.

Darüber hinaus hat die Messe Düsseldorf laut ihrem Chef Wolfram Diener zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Energie zu sparen. „Wir haben die Solltemperatur in unseren Hallen und Büros von 22 auf 19 Grad gesenkt“, so Diener.

Eine weitere Maßnahme mit einem ganz anderen Zweck zahlt jetzt ebenfalls auf das Thema Energiesparen ein. „Wir haben in unseren Hallen Hepa-Filter zum Schutz vor Corona eingebaut, die uns jetzt doppelt helfen“, sagt Nachhaltigkeits-Beauftragte Eppert. Diese sollen in erster Linie Schwebstoffe und auch Viren aus der Luft filtern. Durch ihren Einsatz müsse aber auch weniger Hallenluft durch (im Winter kalte) Außenluft ersetzt werden. „Dadurch singt der Energiebedarf zum Heizen“, sagt Andrea Eppert.

Solarenergie nur begrenzt möglich

Gleichzeitig setzt die Messe Düsseldorf auch auf Sonnenenergie, wenn auch nur begrenzt. Auf Nebengebäuden außerhalb des Außengeländes wurden großflächige Photovoltaik-Anlagen gebaut, der Strom wird ins Netz eingespeist.

Die Messehallen selbst eignen sich laut Diener dagegen nur begrenzt für Solaranlagen auf dem Dach, weil die Gebäude aus den 70er Jahren nicht für solche Lasten ausgelegt seien. Man prüfe auch den Bau kleiner Windräder, wisse aber noch nicht, ob das auch wirtschaftlich sei.

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