Rhein-Energie-Chef„Energiekrise ist noch nicht vorbei“

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Rhein-Energiechef Andreas Feicht auf der Bühne eines KD-Schiffs bei „Unternehmen im Fluss“

Rhein-Energie-Chef Andreas Feicht auf der Bühne eines KD-Schiffs bei „Unternehmen im Fluss“

Bei der Fahrt auf dem Schiff von Köln nach Düsseldorf tauschten sich 600 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über die Probleme der Gegenwart aus. Brennendstes Thema: Energiewende.

Am 12. September fand zum dritten Mal die Dialog-Veranstaltung „Unternehmen im Fluss – der Rhein verbindet“ statt. NRW-Innenminister Herbert Reul begrüßte die Gäste an Bord der MS Rhein-Energie. Das Format wird organisiert von Unternehmen und Verbänden aus Düsseldorf, Köln und dem Rhein-Kreis Neuss, auch die Gäste kommen aus dieser rheinischen Kernregion. Auf der Fahrt von Köln nach Düsseldorf ging es dann in Panelgesprächen um aktuelle Themen.

Die Veranstaltung fand auf der MS Rhein-Energie statt, dem aktuell größten Schiff der Reederei Köln-Düsseldorfer, der gleichnamige Kölner Versorger ist Namenssponsor. Als Keynote-Speaker richtete Rhein-Energie-Chef Andreas Feicht einen besorgten Blick auf die aktuelle Lage auf den Energiemärkten. „Die Strompreisbremse hat uns einen Alptraum an Bürokratie besorgt, war aber am Ende das richtige Instrument. Aber: Die Energiekrise ist noch nicht vorbei“, sagte Feicht vor gut 600 geladenen Gästen auf dem Schiff.

Zwar brächten die neuen LNG-Terminals Entlastung, die Abhängigkeit von Russland beendet das aber nicht. „Noch kommen 28 Prozent unseres Erdgases aus Russland über Pipelines in der Ukraine bis nach Österreich. Doch der Gasvertrag läuft am Jahresende aus und wird nicht verlängert“, so der Rhein-Energiechef weiter.

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Die Haltung, Ökostrom haben zu wollen, ohne Windräder zu sehen, müssen wir hinter uns lassen
Andreas Feicht Rhein-Energie-Chef

Man müsse sich von der Aussage entfernen, man wolle zwar Ökostrom, aber die dazu notwendigen Windräder im Land nicht selbst sehen müssen. „Diese Haltung müssen wir endlich hinter uns lassen“, sagte Feicht. Man müsse den Geist der 1970er aus den Zeiten der Ölkrise wiederaufnehmen und daraus einen Aufschwung wie in den 1980er kreieren.

Auf drei Paneln diskutierten Unternehmer, Experten und Politiker aus der Region. Über Fachkräftemangel und Innere Sicherheit sprachen etwa Dirk Brügge (Kreisdirektor Rhein-Kreis Neuss, Unternehmer David Zülow, Frank Richter (Polizeipräsident Essen) und Birgitta Radermacher (frühere Regierungspräsidentin Düsseldorf). 

Über Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit ging es bei dem Panel mit Bauministerin Ina Scharrenbach, (CDU), Andreas Pinkwart, Professor für Innovations- und Technologiemanagement an der TU Dresden, Petra Mayer (Deutz AG), Stefanie Kesting (Nea Green) und Karin-Brigitte Göbel (Vorstandschefin Stadtsparkasse Düsseldorf). „Deutschland hat Speck angesetzt, wir müssen auf die Fitnessbank“, sagte Ministerin Scharrenbach. Das Land brauche auch mehr Künstliche Intellienz, um Routineprozesse zu verschlanken. „Immer da, wo Ermessen drin ist, brauchen wir Intelligenz“, so die CDU-Politikerin.

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