EuropafestEin Treffen der Kulturen im Schlosspark Morsbroich

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Es gab viele, aber nicht nur rauchende Grills: Am Verkaufsstand der Kurdinnen gab es Tücher und Früchte zu kaufen.

Es gab viele, aber nicht nur rauchende Grills: Am Verkaufsstand der Kurdinnen gab es Tücher und Früchte zu kaufen.

„Grenzenlos europäische Gedanken leben“ – dafür steht dem Vorsitzenden des Leverkusener Integrationsrates Sam Kofi Nyantaki nach das jährliche Europafest. Und nicht zuletzt gehen kulturelle Vielfalt und Austausch bei diesem Anlass auch durch den Magen: Im Morsbroi-cher Schlosspark brutzelt, köchelt und duftet es an diesem Sonntag in jeder Ecke.

Zur 35. des Zusammentreffens der Kulturen sind die Mitglieder sämtlicher Migrationsvereine der Stadt gekommen. Sie alle haben landestypische Genüsse mitgebracht. Und während die Anwesenden sich so auf eine kulinarische Europareise begeben und über Politik, Gott und die Welt plaudern, lernen sie sich auch stetig weiter gegenseitig kennen und verstehen.

Aus der Ukraine: Laura Marti, Misha Kalinin und Roksana Smirnova spielten Songs und Jazz.

Aus der Ukraine: Laura Marti, Misha Kalinin und Roksana Smirnova spielten Songs und Jazz.

Auf den gleichen Nenner gebracht

Was die Europa-Union und der Integrationsrat der Stadt als veranstaltende Organisationen hier etabliert haben, ist ein Format, bei dem die unterschiedlichsten Kulturen auf einen für alle zugänglichen, gleichen Nenner gebracht werden. Das macht so ein Festival in Zeiten, in denen in der Ukraine Krieg herrscht, auch zu einer Veranstaltung der Friedenssicherung.

„Wir haben hier die beste Türkische Pizza Europas entdeckt, dazu einen marokkanischen Hähnchenspieß, syrisch-kurdisches Kebab – und natürlich ein serbisches Bier“, präsentiert Viktor Rube stolz seine mannigfaltige kulinarische Zusammenstellung. Ehefrau Irina steuert noch ihre russischen Maultaschen bei und stellt fest:„Das ist ein perfektes Multikulti-Menü.“

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Austausch im Gespräch

Natalija, eine Freundin der Rubes, betont gleichwohl: „Es sind natürlich die netten Gespräche und der Austausch der Migrationsvereine, um die es hier vielmehr geht.“ Von ganz privaten Themen bis hin zu Tipps für Förderanträge bei Stadt und Verwaltung werde über alles locker geplaudert. Und überhaupt: „Das ist unser Europa – das lassen wir uns nicht zerstreiten“, sagt die stellvertretende Integrationsratsvorsitzende Fatma Kisikyol.

Aufgrund der aktuellen Lage sei das Europafest der Ukraine gewidmet. Kisikyol selbst hat blau-gelbe Schleifchen genäht. Die Einnahmen aus deren Verkauf sowie das Geld aus diversen Spendendosen geht an das vom Krieg gebeutelte Land. Kisikvol sagt, dass sie sich in Leverkusen besonders für ukrainische Frauen engagiere und daher froh sei, dass auch der Frauenring und die Caritas das Europafest unterstützten.

Den ukrainischen Stand hat der Integrationsrat mit Geflüchteten gemeinsam auf die Beine gestellt. „Ein schöneres Miteinander als hier kann man kaum zeigen“, sagt nicht zuletzt Tanja Hoppmann vom Netzwerk „Leverkusen hilft“.

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