Tolle Wanderung in der Naturregion SiegWandern vom Fluss bis zu den Säulen der Erde

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Durch den Basaltkrater „Blauer Stein“ führt die Sommerwanderung südlich der Sieg.

Weit schweift der Blick bei Kuchhausen über die Höhen des Westerwalds, nach wenigen Schritten auf einem Pfad gibt’s unvermittelt einen Blick Jahrmillionen zurück in die Vergangenheit und zugleich tief ins Innere der Erde: Meterhoch sind an den Wänden eines kleinen ehemaligen Steinbruchs sechseckige Basaltsäulen zu sehen, die wie die „Säulen der Erde“ auch die großen Bäume am Rande des Steinbruchs tragen. Ein Pfad führt mitten durch das zu markantem Stein gewordene Erdinnere.

Basalt heißt das Gestein, das hier vor fünf bis 25 Millionen Jahren entstanden ist, als im Gebiet des heutigen Westerwalds großflächig Lava aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche drang. Hier blieb ein Großteil der Lava in einem trichterförmigen Schlot stecken und erstarrte zu vier- oder sechseckigen Säulen. Denn durch das schnelle Abkühlen an der Erdoberfläche zog sich die entstehende Kruste wie beim Trocknen von Schlamm zusammen.

Wandertag Wald mit Blick

Der Wald ist im Umbruch, Neues entsteht. Die Aussicht bleibt.

Dadurch entstanden Risse, die ein netzartiges Muster bilden. Die Linzer Basalt AG hat den Stein bis in die 1920er Jahre abgebaut. Der Basalt wurde zu Gleisschotter oder Pflastersteinen verarbeitet, zur Uferbefestigung an der Sieg und im Küstenschutz in Holland verwendet.

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Abkühlung in der Sieg

Der seit 1986 unter Schutz stehende Basaltkrater „Blauer Stein“ ist nur einer der faszinierenden Orte, an denen diese Sommertour vorbeiführt: Auf dem Weg von der Sieg hinauf sind auch die Reste einer geheimnisvollen Ringwallanlage aus der vorchristlichen Eisenzeit zu entdecken.

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An der Sieg lockt eine Badestelle.

Auf dem Rückweg liegt ein Modellflugplatz und die Leuscheider Heide am Wegesrand, in der eine Schaf- und Ziegenherde die offene Landschaft erhält. Und zum Abschluss lockt an der Badestelle in Stromberg noch eine Abkühlung in der Sieg.

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Der Wanderweg

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Eine Bank für die Rast auf der Wanderung in der Naturregion Sieg.

1. Vom Wanderparkplatz an der Ringwallstraße in Windeck-Stromberg dem asphaltierten Weg weiter in den Wald durch eine Linkskurve in ein Seitental der Sieg folgen. Der blau-weißen Markierung des Natursteigs Sieg und der rot-weißen des Wälderwegs folgen. Nach gut einem Kilometer zweigen beide vom Asphaltweg nach links ab. Auf Schotter geht es nun bald steil bergauf. Nach 2,2 km aufpassen. Links geht’s in spitzem Winkel kehrend hinauf zu der Ringwallanlage (Wegweiser auf Stein links des Wegs), dann nach ca. 100m rechts zu einer Tisch-Bank-Gruppe und auf einem Pfad weiter mit den Markierungen auf einen breiteren Querweg. Auf diesem rechts und nach gut 100m nach links. Nach ca. 300m mit dem Natursteig Sieg vom breiten Weg rechts auf einen Pfad wechseln. An Sendemast vorbei auf die Höhe und an einem Waldrand entlang.

2. An einer Einmündung auf der Höhe nach rechts mit „K“ und der Zuweg-Markierung des Natursteigs (weißes „S“ auf gelbem Grund) über die Freifläche wandern. Auf Querweg links, an Einmündung auf Nebensträßchen rechts bis zur Landstraße (L 147), diese überqueren, geradeaus Richtung Kuchhausen/Basaltkrater.

3. Vor dem Ortseingang rechts Richtung Wanderparkplatz, durch Linkskurve über Parkplatz und der Ausschilderung in den Basaltkrater folgen (Achtung: an Schutzhütte rechts oberhalb des Wegs rechts auf Pfad abbiegen!). Nach Ausgang des ehemaligen Basaltsteinbruchs rechts halten und auf Pfad bis zu breitem Weg.

4. Auf dem breiten Weg nach links gehen, immer geradeaus, an Modellflugplatz entlang, bis zur Landstraße (L 276). Vorsichtig an ihr nach links gehen. Straße nach ca. 100m überqueren und in geschotterten Wirtschaftsweg einbiegen, der an Leuscheider Heide vorbei und durch „Wald im Umbruch“ bald wieder bergab führt.

5. Nach 1,6 km kommt von links der rot-weiß markierte Försterweg hinzu. Auf dem Weg bleiben. An einer Kreuzung in einer Talsenke geradeaus, noch einmal hinauf (Ausblick!) und dann steil hinunter ins Seitental der Sieg, durch das der Hinweg führte. Auf dem Querweg im Tal links mit der blau-weißen Natursteig-Markierung zum Ausgangspunkt.

Informationen zur Wanderung in der Naturregion Sieg

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Die Natur im Sommer lockt mit viel Grün.

Start & Ziel: Wanderparkplatz Ringwallstraße in 51570 Windeck-Stromberg

Länge/Dauer: 11,7 km, ca. 4 Std.

Profil: Überwiegend gut befestigte Wege und Pfade; festes Schuhwerk wird empfohlen, einige steilere Passagen auf breiter ausgebauten Wegen, Gesamtsteigung ca. 260 Höhenmeter

Karte/GPS-Daten: Wanderkarte Naturregion Sieg, 1:25 000, hg. v. mr-kartographie; GPS-Daten können im Internet hier heruntergeladen werden.

Einkehrmöglichkeiten: Direkt an der Wanderroute gibt es leider keine Einkehrmöglichkeit. Eine Brotzeit für unterwegs ist also zu empfehlen. Einkehrmöglichkeiten in der Nähe: - Kurpark-Café Herchen, In der Au 4, 51570 Windeck-Herchen, Mi/Do Ruhetage, 02243/8 41 30 25, www.kurparkcafe-herchen.de - Restaurant Hotel Schützenhof, Windecker Straße 2, 53783 Eitorf, 02243/88 70, www.hotelschuetzenhof.de - Eitorfer Biergarten, Am Eichelkamp, 53783 Eitorf, 02243/25 93

Literatur: Weitere interessante Orte im Naturpark Bergisches Land stellt eine Broschüre vor, die Wandertag-Autor Guido Wagner für den Naturpark Bergisches Land erstellt hat. Das 64 Seiten umfassende Heft kann im Internet heruntergeladen oder (gegen Rückporto) beim Naturpark bestellt werden. Infos unter „Service“ auf www.naturparkbergischesland.de

Anfahrt: - Mit Auto: A 3 Richtung Frankfurt bis Autobahndreieck Bonn/Siegburg, auf die A 560 bis zum Autobahnende, dort an Ampelkreuzung links auf die L 333. Der Straße durchs Siegtal für 18,4 Kilometer folgen, dabei unter anderem Eitorf durchqueren. In Stromberg durch eine Eisenbahnunterführung, dann durch Linkskurve und in zweite Straße rechts abbiegen Ringwallstraße auf Brücke über die Sieg zum Wanderparkplatz folgen. (Navi-Adresse: Ringwallstraße, 51570 Windeck-Stromberg). - ÖPNV: Von Köln Hbf mit S-Bahn S12 Rtg. Au/Sieg bis Herchen, dann mit Bus Linie 579 Richtung Eitorf Bf bis Stromberg Mitte.

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