„7 Tage, 7 Köpfe”Guido Cantz erzählt, warum Neuauflage in die aktuelle Zeit passt

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Cantz DPA 181121

Guido Cantz ist in Köln geboren.

  • Vor 17 Jahren lief die Comedy-Kultsendung zuletzt im deutschen Fernsehen.
  • Nun startet die Neuauflage mit Guido Cantz in der Rolle des Moderators.
  • Im Gespräch erzählt der Kölner, auf was sich die Zuschauer freuen dürfen.

Köln – Guido Cantz hat, kaum dass er mit „Verstehen Sie Spaß?“ aufgehört hat,  eine neue TV-Show. Ab diesem Donnerstag, 3. Februar (RTL, 22.15 Uhr, danach immer samstags um 23 Uhr) moderiert der Kölner Comedian und Karnevalsredner den nächsten Comebacker im deutschen Fernsehen. Die satirische TV-Show, von Rudi Carrell erfunden, von Jochen Busse moderiert,  lief ab 1996 zehn Jahre lang sehr erfolgreich bei RTL.

Mit „7 Tage, 7 Köpfe" kommt ein TV-Urgestein zurück. Was bedeutet Ihnen diese Neuauflage persönlich? Und mussten Sie lange überlegen, um zuzusagen?

Guido Cantz: Lange überlegen musste ich überhaupt nicht. Ich habe relativ zügig zugesagt, weil auf meiner Wunschliste oder Bucket List”, wie man ja so schön sagt, stand ein wochenaktuelles Comedy-Format ganz oben, nachdem ich „Verstehen Sie Spaß?” beendet habe. Deswegen passt das genau und ist eine Sache, die ich unbedingt machen wollte.

Mit Rudi Carrell, Gaby Köster oder auch Mike Krüger haben viele bekannte (Kölner) Comedy-Stars diese Serie geprägt. Ganz schön große Fußstapfen oder?

Puh, ja klar. Also gerade Rudi Carrell ist jemand, der wahrscheinlich mit dafür verantwortlich ist, dass ich überhaupt auf der Bühne und vor der Kamera gelandet bin. Jemand, der so toll ist und den ich damals auch nachgemacht habe. Da schließt sich für mich auch irgendwo der Kreis. Aber ansonsten kenne ich mich mit großen Fußstapfen ja auch ganz gut aus. Ich durfte im Jahr 2009 von Frank Elstner „Verstehen Sie Spaß?" übernehmen und das waren ja auch keine kleinen Fußstapfen. Es scheint, als seien diese Fernsehklassiker meine Sache. (lacht)

Mit all den Kollegen von damals habe ich auch bereits vor der Kamera gestanden und zusammengearbeitet. Ich glaube es ist an der Zeit, dass „7 Tage, 7 Köpfe" wieder kommt und das diese Sendung auch ganz gut in die Zeit passt. Vielleicht brauchen wir wieder mehr Formate, die dieses durchaus turbulente Leben einordnen und auch bewitzen.

Was bleibt vom alten Format über? Was wird anders gemacht?

Also die Idee, die auch Rudi Carrell damals hatte, dass sieben witzige Leute an einem großen Tisch zusammensitzen bleibt gleich. Wir haben natürlich ein neues Design und ein neues Studio, einen neuen Moderator, neue Kolleginnen und Kollegen bis auf Bernd Stelter in der ersten Folge. Der war ja damals auch schon mit dabei. Ansonsten werden wir natürlich keine alten Witze erzählen, das ist auch klar. Wir haben noch nicht final entschieden, ob es vielleicht auch mal ein vorab gedrehter Beitrag in die Sendung schafft. Die Essenz von „7 Tage, 7 Köpfe", also dass sieben Leute dort sitzen und die Woche auf ihre Art und Weise einordnen, das bleibt auf jeden Fall gleich.

Wer wird denn bei der Neuauflage am 3. Februar dabei sein?

Wir haben mit dabei: Bernd Stelter, Mirja Boes, Kaya Yanar, Torsten Sträter, Chris Tall, Larissa Rieß und Guido Cantz. (lacht)

Neben „TV Total" oder auch „Wetten dass,..?" gibt es zurzeit einige Neuauflagen im deutschen Fernsehen, die nicht immer frei von Kritik sind. Haben Sie nicht auch ein wenig Angst vor einem Flop?

Nein, sonst würde ich das nicht machen. Natürlich besteht bei uns allen eine gewisse Anspannung, weil wir das in dieser Konstellation noch nie gemacht haben. Aber ganz ehrlich: mit den Kolleginnen und Kollegen, die mit dabei sind, würde es mich schon sehr wundern, wenn wir es nicht hinbekommen würden, eine lustige Sendung zu produzieren. Man weiß natürlich nie, wie ein Publikum etwas auffasst. Aber ich glaube schon, dass wir eine gute Chance haben. Wir sind alle sehr ehrgeizig und geben uns alle große Mühe.

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Der Karneval und wie dieser in Zeiten der Omikron-Welle stattfinden kann und soll, wird aktuell heiß diskutiert. Wie schätzen Sie die Situation ein? Wie wird der (Straßen-) Karneval in diesem Jahr aussehen?

Es ist eine merkwürdige Entwicklung, weil es bereits das zweite Jahr in Folge ist, in dem keine normale Session stattfindet. Ich persönlich hätte gerne in diesem Jahr das 30-jährige Bühnenjubiläum gefeiert und habe mir extra Sticker fertigen lassen, auf denen groß „30 Jahre“ steht. Aber die Session dazu fehlt. Das ist natürlich sehr schade, weil ich nach diesen 30 Jahren auch gerne mal „Danke” gesagt hätte bei dem Publikum, das mich seit so vielen Jahren begleitet. Es sind ja noch dreieinhalb Wochen bis de facto der Straßenkarneval beginnen würde oder beginnt. Was bis dahin passiert, da bin ich sehr gespannt.

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Guido Cantz moderiert die Neuauflage.

Haben Sie denn Auftritte?

Normalerweise  wäre ich bereits seit dem 3. Januar unterwegs, aber für mich findet Karneval in dem Sinne im Moment nicht statt. Das liegt auch daran, dass ich mit „7 Tage, 7 Köpfe“ ein neues Fernsehformat habe, an dem wir seit ein paar Wochen arbeiten. Da gibt es genug zu tun. Das ist eine Sache, die mich auch ablenkt von der traurigen Tatsache, dass ich aktuell nicht im roten Anzug auf der Bühne stehe.

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