„Vive la Mannschaft“Oliver Bierhoffs Kölner Neffe singt EM-Song

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Texter und Komponist Luca Schneider (M.) am Klavier mit Mutter Nicole Bierhoff und Sänger Darius Zander (l.)

Texter und Komponist Luca Schneider (M.) am Klavier mit Mutter Nicole Bierhoff und Sänger Darius Zander (l.)

  • Luca Schneider, Neffe von DFB-Manager Oliver Bierhoff, hat einen EM-Song geschrieben.
  • Mit seiner musikalischen Botschaft will er den Spielern zeigen, dass sie nicht nur auf dem Platz wichtig sind, sondern auch in der aktuellen Situation in Deutschland und Europa als Vorbilder gelten – für Integration, Migration und Zusammenhalt.

Köln – „Wenn ihr rausgeht, wenn der Puls steigt, wenn ihr bereit seid, seid ihr die Hoffnung, die 80 Millionen verbindet. Merci, dass ihr so seid. Seht zu, dass ihr so bleibt. Denn das ist eure Zeit“, heißt es in einem neuen EM-Song, der den deutschen Kickern für die K.o.-Runden zusätzliche Motivation geben soll.

Oliver Bierhoff staunte nicht schlecht, als ihm Luca Schneider den von ihm geschriebenen EM-Song „Vive la Mannschaft“ zuschickte. Das hatte der Nationalmannschaft-Manager seinem 17-jährigen Neffen gar nicht zugetraut.

Schließlich war der Sohn von Schwester Nicole Bierhoff und des mehrfachen DTM- Champions Bernd Schneider – er hat kürzlich noch das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring gewonnen – bislang eher mit sportlichen Erfolge aufgefallen als durch musikalisches Talent.

So führt der Schüler des Apostelgymnasiums, für den im nächsten Jahr das Abitur ansteht, die Kart-Rennserie zur Deutschen Meisterschaft bei den Junioren an. „Im Automobilsport sehe ich meine Zukunft. Deswegen haben die Kart-Rennen an den Wochenenden auch neben der Schule für mich die höchste Priorität“, sagt Luca. „Und zu beidem ist die Musik der perfekte Ausgleich.“

Da er seit elf Jahren Klavier spielt, zudem früher beim SV Weiden Fußball gespielt hat und heute eingefleischter Fan des 1. FC Köln und der Nationalmannschaft ist, habe sich solch ein Song zur Europameisterschaft angeboten. Gibt es nicht schon genug? „Das stimmt, aber das Lied von Herbert Grönemeyer gefällt mir überhaupt nicht. Die Songs von Mark Forster und Max Giesinger finde ich zwar gut, aber sie richten sich nicht an die Mannschaft, an die Spieler.“ Und zu denen hat Luca eine besondere Bindung seit er an der Seite seines Onkels beim WM-Finale vor zwei Jahren in Rio de Janeiro mit dabei sein und anschließend im Weltmeister-Flieger mit zurückkehren durfte.

Stundenlang hat er im Junkersdorfer Wohnzimmer am Klavier gesessen, Verse aufgeschrieben und Melodiefolgen ausprobiert. „Während der Klausurphase in der Schule habe ich mich immer wieder mit dem Text beschäftigt, sogar abends im Bett. Ich bin ja ein Perfektionist.“ Mit seiner musikalischen Botschaft will er den Spielern zeigen, dass sie nicht nur auf dem Platz wichtig sind, sondern auch in der aktuellen Situation in Deutschland und Europa als Vorbilder gelten – für Integration, Migration und Zusammenhalt.

Mutter Nicole Bierhoff – die frühere RTL-Moderatorin arbeitet als Event-Managerin an der Beachvolleyballanlage Playa Colonia – knüpfte Kontakte zu den Musikproduzenten Christoph Siemons und Fabian Zimmermann, die Luca („Selbst zu singen, traue ich mir nicht zu“) mit Sänger Darius Zander zusammenbrachten. Der hatte schon an zwei FC-Liedern des Kölner Rappers Mo Torres mitgewirkt und arbeitet als Singer/Songwriter derzeit an seiner ersten eigenen CD. „Das Lied hat mich aber gleich angesprochen. Ich bin ja auch Fußballfan und habe früher beim SC Fortuna gekickt.“ Derzeit gibt es „Vive la Mannschaft“ nur im Internet, aber vielleicht wird es noch auf einer CD veröffentlicht.

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