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100 Ideen für Köln„Ich wünsche mir einen Boulevard der Stars“

3 min
Der Walk of Fame in Los Angeles

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Promi-Manager Alexander Elbertzhagen findet, dass Köln mit seiner hohen Dichte an Berühmtheiten sich dramatisch unter Wert verkauft.

Was ist meine Idee für Köln?

Ich wünsche mir einen Star-Boulevard für Köln, auf dem sich die vielen berühmten Menschen, die hier in Köln und der Region leben – darunter auch Weltstars, verewigen können. Anders als bei den berühmten Boulevard-Vorbildern schweben mir aber keine Handabdrücke oder Sterne vor, sondern Fußabdrücke. Denn wir sind die Stadt der „Bläck Fööss“ und auch sonst eher cool und geerdet statt abgehoben. Einen „Boulevard der Stars“ also, aber mit Füßen.

Warum wäre das gut für die Stadt?

Köln hat extrem viel zu bieten in Sachen Glamour und Stars, verkauft sich diesbezüglich aber dramatisch unter Wert. In der Stadt und Region drumherum leben zahlreiche Show-Größen, Schauspieler, Musikerinnen und Moderatoren, die in Deutschland, aber zum Teil auch weit darüber hinaus bekannt sind. Nur drei Beispiele, die in Deutschland jeder kennt: Harald Schmidt, der sehr oft in Köln arbeitende Günther Jauch oder Hugo Egon Balder. Oder denken Sie mal an Tina Turner, die vor Ihrem hier gelebt hat, Herbert Grönemeyer und Howard Carpendale…

Mit einem Star-Boulevard, charmant auf Köln gemünzt, könnte man dieses auch für den Tourismus hochspannende Potenzial viel deutlicher herausstellen. Wer will bei dem Besuch eines solchen Boulevard nicht spontan vergleichen, ob er die gleiche Fußgröße hat wie sein Lieblingsstar? Mit diesem Boulevard der Füße würde ein deutliches Zeichen gesetzt: Köln ist nicht nur Karneval und liebenswert, aber schmuddelig, sondern Köln hat richtig Ruhm und Showbusiness zu bieten. Auch ein Keith Jarrett, der hier in Köln sein berühmtes Klavier-Konzert gespielt, wenn er auch nicht in Köln lebt, sollte seinen Fußabdruck auf diesem Boulevard hinterlassen dürfen. Eine Gedenktafel neben dem Boulevard könnte an die verstorbenen Weltstars von Köln erinnern wie etwa Tina Turner. Würde man richtig groß denken, würde man direkt ein Medienangriff nehmen – aber ich weiß, dass so ein Großprojekt in Köln derzeit eher utopisch ist.

Wie könnte die Umsetzung gelingen?

Es bräuchte einen geeigneten Ort dafür. Ich könnte mir den Rheinauhafen gut vorstellen. Er liegt zentral und hat ohnehin jede Menge Beton, auf dem man die Star-Füße verewigen könnten. Außerdem ist der Rheinauhafen für mich ohnehin schon ein Boulevard, auf dem flaniert wird. Es ist ein Ort, der Kölnerinnen und Kölner, aber auch Touristen gleichermaßen anzieht – und diese Beliebtheit würde sich mit einem „Boulevard der Füße“ künftig noch deutlich mehr erhöhen.

Was braucht es dafür?

Einen, der das Projekt in die Hand nimmt - ob das die Stadt ist oder Köln-Tourismus, die Filmstiftung NRW, der Bundesverband Musikindustrie oder die Stifter des Deutsche Fernsehpreises. Vielleicht auch ein Verbund aus mehreren Playern. Viel Geld würde es jedenfalls nicht kosten, diese Idee umzusetzen. Und die überwältigende Mehrheit der Künstler und Prominenten dieser Stadt würden sofort mitmachen, wenn man sie fragt, ob sie ihren Fußabdruck für Köln hinterlassen möchten.

Aufgezeichnet von Sarah Brasack

Zur Person

Alexander Elbertzhagen wurde 1951 in Kiel geboren. Er studierte Jura in Bonn. Ende der 70er Jahre gründete er die Presse-Agentur EM-Press, aus dem seine heutiges Kölner Unternehmen Kick-Media entstand. Die Firma betreut viele Künstler, Moderatoren und Influencer, darunter Michelle Hunziker und Barbara Schöneberger. Als Manager arbeitete Elbertzhagen früher für Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, Pe Werner und Pur.


Zur Serie „100 Ideen für Köln“

„100 Ideen für Köln“ ist die Serie des „Kölner Stadt-Anzeiger“, die der Stadt neue Impulse verleihen soll: „100 Ideen für Köln“. Was muss passieren, damit die viertgrößte Stadt Deutschlands mit ihrer Strahlkraft in die Region zukunftsfähig bleibt? Was ist dringend zu verbessern? Was fehlt in dieser Stadt? Im Vorfeld der Kommunalwahl am 14. September sammeln wir besten Vorschläge, Lösungen und Visionen – auch als Inspiration für die künftige Stadtspitze. Dazu fragen wir nicht nur prominente Vertreter der Stadtgesellschaft, sondern auch Sie, liebe Leserinnen und Leser: Stimmen Sie ab über die ersten 50 Ideen für Köln.