Hans Imhoff schaffte es aus einfachen Verhältnissen zum Schokoladenfabrikanten. Aber er wollte auch andere an seinem Erfolg teilhaben lassen. Als Imhoff 2007 starb, hinterließ er das Schokoladenmuseum im Rheinauhafen – und eine Stiftung, die pro Jahr etwa 600 000 Euro an Projekte in Kölner Schulen, Theatern oder Vereinen verteilt. Sein „kölsch Hätz“ schlug für die Allgemeinheit.

Der Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung geriet jetzt zum liebevollen Gedenken an den unkonventionellen Patriarchen. In erster Linie gehörte der Abend in der Piazzetta des Historischen Rathauses aber den 25 Vereinen, die zum Jubiläum in besonderer Weise ausgezeichnet wurden. Eine prominent besetzte Jury hatte die „Bessermacher“ ausgewählt. Aber nicht aus eigenem Ermessen. Stattdessen sollten Kölner aufschreiben, inwiefern sie persönlich von „ihrem“ Verein profitierten.

Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations bei den Vereinsvertretern

„Es war nicht nur die Menge der Einsendungen, die uns umgehauen hat, es waren auch die Inhalte“, verriet Susanne Imhoff, Tochter von Hans Imhoff und seit 2018 Vorstandsvorsitzende der Stiftung: „Manchmal haben wir schallend gelacht, manchmal waren wir wütend auf das Schicksal.“

Die Jury wählte auf der Grundlage von 635 Einsendungen schließlich 22 Vereine aus, die mit 5000 Euro bedacht werden. Drei weitere Preisträger wurden per Online-Voting ermittelt. Vor dem Festakt durften sich Delegierte aller Organisationen sowie die Familie Imhoff in das Gästebuch der Stadt eintragen. Danach rollte ihnen die Stiftung förmlich den roten Teppich aus. Als die Vereinsvertreter durch den Saal zogen, große Tafeln mit den Vereinsnamen in den Händen, bedankte sich das Publikum mit „Standing Ovations“ für die geleistete Arbeit. Dazu sang Hans Imhoffs Enkelin Neele den Andreas-Bourani-Hit „Auf uns“.

Zusätzlich wurden noch dreimal 20.000 Euro verlost

Das war aber nicht der letzte emotionale Höhepunkt des vorweihnachtlichen Abends. Zum Schluss durften sich drei der 25 „Bessermacher“ über zusätzliche 20 000 Euro aus dem großen Fördertopf freuen. Die Gewinner ermittelte Tischlerlehrling Wim Brügge aus 25 Christbaumkugeln, die an einem künstlichen Weihnachtsbaum hingen.

Das große Los ging an die Bühnenspielgemeinschaft „Ensemble Phoenix“, den Förderverein des Klüngelpütz-Theaters und die Familienhörbuch gGmbH. Für Bettina Montazem, Leiterin des Phoenix-Theaters war die Großspende nicht weniger als „traumhaft“. Ein aus der Ukraine geflüchteter Choreograf bekomme nun für ein Jahr eine feste Stelle: „Eine Wohnung konnten wir ihm schon besorgen.“

„Das Geld bleibt im Veedel“

Rheinbogen-Stiftung aus Köln-Weiß hilft seit 15 Jahren

Von

Inge Swolek

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„Was die Stiftung super macht, ist soziales Miteinander mit Schokolade zu verbinden“, sagte Jury-Mitglied Elisabeth Raffauf in einem Podiumsgespräch. Im Rathaus kam eine Prise Humor dazu: „Danke, lieber Papa, dass du dein Geld mit Schokolade verdient hast und nicht mit Ohrenstäbchen oder Schleppnetzen“, befand Susanne Imhoff: „Das wäre einfach nicht so sexy.“

Die 25 ausgewählten „Bessermacher“:

1. AnFangAn e.V.
2. anyway e.V.
3. Endlich. Palliativ & Hospiz im Dr. Mildred Scheel Haus UK Köln e.V.
4. Ensemble Phoenix e.V. (Urania Theater)
5. Familienhörbuch gGmbH
6. Förderverein Klüngelpütz Kabarett & Theater e.V.
7. Förderverein Lern- und Gedenkort Jawne e.V.
8. Frauenberatungsstelle Frauenleben e.V. Köln
9. Handwerkerinnenhaus Köln e.V.
10. Kölner Frauengeschichtsverein e.V.
11. Kölner Klinik-Clowns e.V.
12. Kölner Kreidekreis e.V.
13. Kulturkinder e.V.
14. Lobby für Mädchen – Mädchenhaus Köln e.V.
15. Mama Afrika e.V.
16. Mittendrin e.V.
17. Oase – Benedikt Labre e.V. – Straßenmagazin Draussenseiter
18. Pänz & Pääds e.V.
19. Schmitzundkunzt e.V.
20. Seniorpartner in School, Regionalgruppe Köln
21. Süße Zitronen e.V.
22. Theater im Bauturm e.V.
23. TrauBe Köln e.V.
24. Treffpunkt Köln der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
25. 180 Grad Wende e.V