50 Jahre für KölnDie GmbH Moderne Stadt prägt seit Jahrzehnten das Bild der Stadt

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Neue Porzer Mitte

Bei der Umgestaltung der Porzer Mitte nimmt das Unternehmen eine Schlüsselrolle ein.

  • Seit 50 Jahren gestaltet die kommunale Gesellschaft Moderne Stadt die Stadt Köln mit. Zu den Projekten der GmbH gehört auch der Rheinauhafen.
  • Oft kommen Vorhaben unter der Fittiche des privaten Unternehmens schneller voran, als wenn sie bei der Stadt liegen.
  • Aktuell beschäftigt sich die Gesellschaft mit dem Umbau des Deutzer Hafens.

Wenn sich ein Unternehmen seit einem halben Jahrhundert um Stadtplanung kümmert und zudem als Bauherr auftritt, sollte der Erfolg der Arbeit für jedermann sichtbar sein. Im Fall der kommunalen Gesellschaft Moderne Stadt ist das zweifellos der Fall: Zu den wichtigsten Vorhaben der Firma zählt der Rheinaufhafen mit den 62 Meter hohen Kranhäusern, die als architektonische Wahrzeichen der Gegenwart gelten.

Die Umgestaltung des 1898 eröffneten Hafens wurde erstmals 1968 diskutiert. Der Ausbau des Hafens in Niehl ließ die Idee aufkommen, die Verladeanlagen auf Höhe der Südstadt aufzugeben und dort ein Quartier mit Wohnungen, Büros, Kulturräumen, Geschäften und Restaurants zu errichten. Entstanden sind rund 700 Wohnungen sowie Flächen für 2000 Arbeitsplätze.

Schlüsselrolle beim Umbau des Porzer Zentrums und Deutzer Hafens

Hätte die Stadtverwaltung selber anstelle ihrer Tochtergesellschaft das Vorhaben voranbringen müssen, würde möglicherweise noch immer gebaut, heißt es im Rathaus. Denn die GmbH Moderne Stadt biete den Vorteil, dass sie als privatwirtschaftliches Unternehmen schneller und flexibler handeln kann als eine Behörde. Gleichzeitig gewährleiste sie, die Interessen des Stadtrates und der Verwaltung in der Stadtentwicklung zu berücksichtigen.

Alles zum Thema Henriette Reker

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Der Deutzer Hafen soll zu einem Wohnviertel für fast 7000 Menschen werden.

Das Unternehmen, das 1969 von der Stadtsparkasse, der Kreissparkasse, der Deutschen Bank und dem Bankhaus Oppenheim gegründet wurde, befindet sich mittlerweile im Eigentum der Stadt. Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums lud Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu einem Empfang im Rathaus. Die Gästeversammelten sich rund um das im Lichthof stehende Stadtmodell, eine Miniaturausgabe der Kölner City.

Dabei bietet die Modellplatte sogar einen Blick in die Zukunft, auf ihr sind die Pläne für den Umbau des Deutzer Hafens bereits verwirklicht. Und wie beim Rheinauhafen nimmt das Unternehmen bei dem rechtsrheinischen Vorhaben eine Schlüsselrolle ein; das gleiche gilt beispielsweise für das Clouth-Gelände in Nippes und die Neubaupläne für das Porzer Zentrum.

6000 neue Arbeitsplätze in Deutz

Der Hafen in Deutz soll zu einem Wohnviertel für annähernd 7000 Menschen werden. Hinzu kommen 6000 Arbeitsplätze. Der Umbau gilt als eines der anspruchsvollsten Vorhaben der Stadtentwicklung – vorbereitet von einer vergleichsweise kleinen Gesellschaft mit 28 Beschäftigten und einem Jahresgewinn von rund drei Millionen Euro. Reker würdigte die Erfolge des Unternehmens.

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Die erfolgreiche Umsetzung der Projekte sei erst durch die enge Zusammenarbeit städtischer Ämter mit der Tochtergesellschaft möglich geworden. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rhein-Energie-Chef Dieter Steinkamp, bezeichnete Moderne Stadt als „Drehscheibe, auf der die Bedürfnisse der Kölnerinnen und Kölner an eine bürgernahe Stadt und moderne Infrastrukturdienstleistungen der Stadtwerke zusammenfinden“ würden.

Clouth-Gelände verharrte unter Stadt im Stillstand

Die Gesellschaft erfüllt zwei Aufgaben. Sie setzt Neubaupläne des Rates um, in dem sie Grundstücke kauft, Flächen aufteilt, Architektenwettbewerbe organisiert, Straßen und Versorgungsanschlüsse anlegen lässt und Baugrund an Investoren verkauft. Als Musterbeispiel gilt das Clouth-Gelände. Das Areal der ehemaligen Gummiwerke befand sich jahrelang im Eigentum der Stadtverwaltung, ohne dass etwas geschah.

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Auf dem Clouth-Gelände hat die kommunale Gesellschaft Wohnungen gebaut.

Nachdem es die Tochterfirma übernommen hatte, waren schon bald die ersten Kräne zu sehen. Das ehemalige Industriegelände wandelt sich zu einem Viertel, in dem Stadthäuser und Bürogebäude ebenso Platz haben wie Sozial- und Eigentumswohnungen. Die zweite Aufgabe der Gesellschaft ist die Rolle eines Bauherrn. Auf dem Clouth-Gelände und unter anderem an der Christianstraße in Ehrenfeld hat die Firma Wohnhäuser gebaut.

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