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Antrag auf PrüfungSPD will Ex-Kaufhof-Zentrale als Standort für Drogenkonsumraum

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Die ehemalige Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße in der Kölner Innenstadt

Die ehemalige Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße in der Kölner Innenstadt

Grüne und Linke befürworten die Idee ebenfalls. Sollten sie sich anschließen, gäbe es eine politische Mehrheit für die Pläne.

Die SPD-Ratsfraktion will im Hauptausschuss des Stadtrats am 11. August beantragen, die ehemalige Kaufhof-Zentrale in der Leonhard-Tietz-Straße als Standort für einen neuen Drogenkonsumraum prioritär zu prüfen. Die Sozialdemokraten, die Grünen und die Linke hatten eine mögliche Nutzung der Immobilie als Konsumraum im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits in der vergangenen Woche vorgeschlagen. Die drei Fraktionen verfügen gemeinsam sowohl im Hauptausschuss als auch im Stadtrat über eine Mehrheit. Ob Grüne und Linke sich dem Antrag anschließen werden, ließ sich am Dienstag zunächst nicht beantworten.

Beste Voraussetzungen für ein Hilfezentrum in Köln

„Der aktuelle Standort im Gesundheitsamt war immer nur eine Notlösung. Beengte Räume, fehlende Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten und die eingeschränkten Öffnungszeiten werden der Situation nicht gerecht, weder für die Betroffenen noch für das Umfeld“, sagt SPD-Fraktionschef Christian Joisten. Die ehemalige Kaufhof-Zentrale sei zentral gelegen, räumlich geeignet und biete beste Voraussetzungen für ein modernes Aufenthalts- und Hilfezentrum mit Ruhebetten, medizinischer Versorgung, Sozialberatung und Wundversorgung.

Wie berichtet, steht nach wie vor nicht fest, für welche Nutzungen die Stadt Köln die gemietete ehemalige Kaufhof-Zentrale umbauen wird. Ein ursprünglich dort vorgesehenes Interim für die Innenstadt-Feuerwache hatte die Stadt verworfen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker lässt die Anmietung der Immobile derzeit auf Bitte von Grünen, SPD, Linke und Volt im Hinblick auf ihre grundsätzliche Rechtmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen. Dabei soll das Rechnungsprüfungsamt auch untersuchen, welchen finanziellen Schaden ein Rücktritt von dem 300-Millionen-Euro-Mietvertrag nach sich ziehen würde.

Die SPD-Fraktion betonte am Dienstag, sie werbe ausdrücklich um eine breite Zustimmung der anderen demokratischen Fraktionen im Rat und dafür, dass sich diese dem Antrag anschließen.