Konzert im Kölner E-WerkBlind Guardian feiern besonderen Geburtstag

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Blind-Guardian-Frontmann Hansi Kürsch.

Köln – Den dreißigsten Geburtstag von ihrem Album „Somewhere Far Beyond“ feiern Blind Guardian, eine der erfolgreichsten deutschen Metal-Bands, derzeit mit ihrem Publikum auf Tour. Mit ihrem vierten Studioalbum schlugen die Krefelder im Jahr 1992 im wahrsten Wortsinn neue Töne an. Waren die früheren Werke noch dem Speed Metal zuzuordnen, so wurden die Songs nun regelrecht bombastisch.

Zum Heimspiel kürte Sänger Hansi Kürsch den Auftritt am Mittwochabend im E-Werk. Der Beginn der Show hatte sich etwas verzögert, da das Kölner Verkehrschaos die Anreise von Band und Fans behindert hatte.

Blind Guardian spielen Jubiläums-Album in voller Länge

Mit einem viertelstündigen Film mit Szenen aus der Entstehungszeit des gefeierten Albums, das unter vielen Anhängern der Truppe als ihr Bestes gilt, wurden die Gäste auf den Abend eingestimmt. Kurz vor dessen Ende ertönten dann doch mehr und mehr ungeduldige „Guardian, Guardian“-Rufe. Schließlich erlösten Blind Guardian ihre Fans und spielten zum Beginn des Auftritts das Jubiläums-Album in voller Länge.

Anfangs nutzte Kürsch die Pausen zwischen den Songs für manchmal etwas zu ausschweifende Ansagen, doch es gelang ihm dabei stets charmant zu bleiben und oft gelungene Selbstironie an den Tag zu legen.

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Blind-Guardian-Gitarrist André Olbrich im Kölner E-Werk.

„Wir sind eigentlich immer gut. Außer vielleicht hier im E-Werk, da war ich einmal nicht gut drauf“, sagte Kürsch um daraus zu schließen, dass die Location seine „Black Chamber“ sei. Damit wollte er auf den darauffolgenden Song überleiten. Kurz bevor die Band diesen begann, rief er augenzwinkernd noch ein kurzes „Das war gelogen!“ in den Saal.

Songs über den Tolkien-Epos „Der Herr der Ringe“

Inhaltlich befassen sich Blind Guardian unter anderem häufig mit dem Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“ von John Ronald Reuel Tolkien. Daraus resultiert der beinahe rituell zelebrierte Song „The Bard’s Song (In The Forest)“, den das Publikum – man muss schon sagen: traditionell – beinahe vollständig alleine sang. Nur zwischendurch stieg Kürsch bei einige Passagen ein.

Neben den Stücken von „Somewhere Far Beyond“ spielte die Band Klassiker wie „Lord Of The Rings“. Vom Anfang September erschienenen zwölften Studioalbum „The God Machine“ schaffte es lediglich „Violent Shadows“ in die Show. Hier stutzte der Zuhörer einen Moment. Die Nummer ist deutlich härter als andere an diesem Abend dargebotene. Für eine kurze Weile mochte man meinen, andere Musiker hätten die Bühne übernommen.

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Gut zwei Stunden unterhielten Blind Guardian ihre Fans augenscheinlich phänomenal – jedenfalls gebrauchte Kürsch diesen Ausdruck gegen Ende etwas inflationär. Stimmungsvoller Höhepunkt war einmal mehr das flott-epische „Valhalla“, dessen Refrain das Publikum schier endlos weitersang. In der Vergangenheit folgte auf den Song oft die Nummer „Majesty“.

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Blind Guardian feiern 30 Jahre „Somewhere Far Beyond“ in Köln.

Offenbar war es diesmal nicht geplant, doch Kürsch gab leicht amüsiert dem lautstarken Drängen der Fans nach und stimmte den Band-Hit an. Mit „Mirror, Mirror“ beendeten Blind Guardian schließlich den Abend, der kaum Wünsche offen ließ.

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