CD-Präsentation in KölnDas Beste soll noch kommen

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Wolf Hoffmann im Rock Pit

Wolf Hoffmann im Rock Pit

Köln – Auch nach mehr als 40 Jahren fällt es Wolf Hoffmann nicht leicht, die Songs für ein neues Album aus dem vorhandenen Material auszuwählen. „Ist das gut oder vertue ich mich hier gerade total?“, hinterfragt sich der Gitarrist von Accept, Deutschlands international erfolgreichster Band nach den Scorpions, oft selbst. Hilfreich findet er es, die Stücke anderen vorzuspielen. „Dabei spürst Du direkt, ob das gut ist oder eben nicht“, sagte Hoffmann bei der Präsentation der im Januar 2021 erscheinenden neuen CD „Too Mean To Die“ im Kölner Restaurant Rock Pit. Produzent Andy Sneap, dem Hoffmann ein gutes Gespür attestiert, hilft nicht selten, Restzweifel zu beseitigen. Der Titel des neuen Albums, der frei übersetzt so viel wie „Unkraut vergeht nicht“ bedeutet, bezieht sich auf die pandemie-bedingten Umstände.

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„Wir haben überlegt, ob wir das Thema ins Album einfließen lassen. Dann haben wir uns gefragt, ob die Fans das überhaupt wollen. Am Ende ist es einfach ein unbekümmertes Metal-Album geworden“, beschrieb Hoffmann die Entstehung. Die erste Single-Auskopplung „The Undertaker“ ist ein Midtempo-Stampfer, der eine ordentliche Portion Mitsing-Potential mitbringt. Hoffmanns Solo in dem Stück ist eine spontane Aufnahme, die nicht mehr überarbeitet wurde. Auf dem Album-Opener verarbeitet Sänger Mark Tornillo eines seiner Lieblingsthemen: Die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung. In „Zombie Attack“ geht es um Menschen, die den Blick nicht mehr von ihren Smartphones lösen können und Untoten gleich umherlaufen. Das Bandgefüge hat sich seit der Vorgängerplatte „The Rise Of Chaos“ maßgeblich verändert. Nachdem Bassist Peter Baltes die Gruppe verlassen hat, ist Hoffmann das letzte verbliebene Mitglied der ursprünglichen Formation.

„Das ist meine Philosophie“

Das hat mich persönlich schon getroffen, als Peter die Band verließ. Er war viele Jahre mein Songwriting-Partner“, gibt Hoffmann Einblick in seine Gefühlslage. Aber der Gitarrist blickt nach vorne und verarbeitet seine positive Grundeinstellung in der Ballade „The Best Is Yet To Come“. Die Idee dafür trug er schon länger mit sich herum. „Das ist meine Lebensphilosophie. Der beste Song ist noch nicht geschrieben, die beste Show noch nicht gespielt. Ich halte nichts davon, in der Vergangenheit zu leben“, sagte Hoffmann.

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