Kölner FestivalElf Tage jede Menge Genuss und Action am Fühlinger See

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Wakeboard-Könner treffen sich derzeit auf dem Fühlinger See.

Köln-Fühlingen – „Eat.Play.Love“ - das Festival, das noch die gesamte Woche einschließlich des kommenden Wochenendes die Insel des Fühlinger Sees in Beschlag nimmt, trägt die drei Säulen, auf die es sich stützt, gleich im Titel. „Eat“ ist in diesem Fall selbsterklärend: Gleich am Eingangsbereich stoßen die Besucher auf eine Fressmeile mit Streetfood aus aller Welt.

Barbecue aus Bali und frittierte Kochbananen

Von balinesischem Barbecue, über ghanaischen Bohneneintopf mit frittierten Kochbananen und japanischen Kohlpfannkuchen bis hin zu von der Küche des nordafrikanischen Maghrebs inspirierten Wraps und brasilianischem Eis am Stiel reicht die Palette – wobei natürlich auch Klassiker wie Burger und Pommes Frites nicht fehlen dürfen. Bezahlt wird überall bargeldlos mit einer Chipkarte, die im Eingangsbereich aufgeladen werden kann. Das kürzt den Prozess tatsächlich deutlich ab – Schlangen bilden sich kaum.

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Auch Streetfood gibt es beim Eat, play, love-Festival.

„ Play steht bei uns für den Sport, der durchaus eine zentrale Rolle einnimmt und auch den Ursprung darstellt“, erklärt Jan Winterhoff, der das Festival gemeinsam mit dessen Begründer Alex Neuwirth maßgeblich organisiert. Denn angefangen habe das Festival, das in diesem Jahr zum siebten Mal stattfindet, als Wakeboard-Veranstaltung. „Aus dieser Nische heraus wurde es mit den Jahren um die anderen Aspekte erweitert“, so Winterhoff. Auch in diesem Jahr steht die dem Wasserski verwandte Sportart unangefochten im Mittelpunkt, denn den Veranstaltern ist es gelungen, die Europameisterschaften im Wakeboarden an den Fühlinger See zu holen. „Da sind wir wirklich sehr stolz drauf“, sagt Winterhoff.

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Elf Tage Festival am Fühlinger See

Darum dauere das Festival in diesem Jahr auch ganze elf Tage. „Wir haben sehr viele Teams aus den verschiedensten europäischen Ländern zu Gast, da nimmt allein die Qualifikation schon einige Tage in Anspruch“, erklärt er. Nachdem sich die Teams im Laufe der Woche qualifizieren konnten, findet der eigentliche Wettbewerb am Wochenende statt, für den die Regattastrecke des Sees ideale Bedingungen liefert. 

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Der sportliche Aspekt bleibt für die normalen Besucher jedoch nicht aufs Zuschauen beschränkt. Skateboardern steht eine Miniramp zur Verfügung, Wagemutige können sich außerdem an einem Hindernisparcours der European Ninja League versuchen, der an die Fernsehshow „Ninja Warrior“ erinnert. Auf einem Streetball-Feld können auch Rollstuhlfahrer mitspielen.

Inklusion nicht nur beim Streetball

„Inklusion war uns als Thema in diesem Jahr extrem wichtig“, sagt Winterhoff. „Wir wollen es auch Menschen mit Behinderung ermöglichen, die verschiedenen sportlichen Aktivitäten zu erleben. Dabei arbeiten wir mit einem Buddy-Prinzip, wir stellen also Helfer, die die Besucher unterstützen.“ So stehe etwa auch ein spezielles Wakeboard zur Verfügung, das auch Gehbehinderten ermöglicht das Gefühl zu erleben, von einem Boot übers Wasser gezogen zu werden. Mit „Love“ schließlich ist das musikalische Programm gemeint: Ein umfangreiches Line-Up vor allem elektronischer Musiker lädt bis in die Abendstunden zum Tanzen und Chillen ein.

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Ein wirklicher Coup des Programms aber war der Auftritt des Klaviervirtuosen Chilly Gonzales, der sowohl im Elektro-Club als auch im Konzertsaal Erfolge feiert. „Auch darauf sind wir extrem stolz, denn es ist sein einziges Deutschland-Konzert in diesem Sommer“, so Winterhoff. „Dafür haben wir sehr hart gearbeitet.“

Bühne auf schwimmendem Ponton

Für seinen Auftritt hatte der Genregrenzen überschreitende Ausnahmekünstler sein Klavier eigens auf einem Ponton auf den Surfsee transportieren lassen, zu dem er kurzerhand hinüber schwamm. Auch wenn das Eat.Play.Love-Festival keine reine Kulturveranstaltung ist, haben auch Winterhoff, Neuwirth und ihr Team als Veranstalter Änderungen im Nutzerverhalten der Besucher registriert. „Der Ticket-Verkauf ist sehr schwierig geworden und am Vorverkauf ist kaum noch abzusehen, ob eine Veranstaltung erfolgreich wird oder nicht, weil die Leute wahrscheinlich bis zum Schluss abwarten, ob eine Veranstaltung stattfindet oder nicht“, meint Winterhoff. „Manchmal verkauft man in einer Woche nur dreizehn Tickets und am Abend kommen dann doch 800 zusammen.“ Auch beim Eat.Play.Love-Festival sei der Verkauf schleppend angelaufen, dann jedoch immer weiter angezogen. „Und jetzt haben wir volles Haus und können uns nicht beschweren. Es sind aber auch weiterhin Tickets für das ganze Festival und für einzelne Tage erhältlich.“

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