Kollision mit Fußball-EMWie es mit dem Kölner CSD 2024 weitergehen soll

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Zwei Regenbogen-Luftballons fliegen vor dem Dom. Auf dem einen herzförmigen steht „Love ist Love. Pride“ (Liebe ist Liebe. Stolz) in weißer Schrift.

Der CSD in Köln ist einer der größten in Europa. (Symbolbild)

Der Veranstalter ColognePride verzeichnet ein positives Fazit zum CSD 2023. Nun müssten Planungen für nächstes Jahr starten.

„Es war sensationell, friedlich und berührend“, schwärmt der ColognePride-Vorstand Hugo Winkels mit Rückblick auf den Christopher Stree Day in Köln. Das Wetter habe zum großen Teil mitgespielt: „Überall ist die Welt untergegangen, nur Köln wurde quasi verschont“. Trotzdem hatte er das Straßenfest am Sonntag zur Sicherheit unterbrechen müssen. Danach sei es aber wieder genauso voll wie vorher gewesen: „Das zeigt, wie treu die Community ist und wie ernst sie diese Veranstaltung nimmt.“

Rund 1,4 Millionen Menschen kamen am Sonntag in die Kölner Innenstadt. Die Demonstration mit rund 200 Wagen dauerte bis in den Abend hinein. Diese Länge und Größe sei ein tolles Zeichen, müsse aber auch genauer betrachtet werden, meint Winkels: „Nach dem CSD ist vor dem CSD.“ Nun müsse erstmal verarbeitet werden, wie viele Menschen da waren, aber aus der diesjährigen Veranstaltung habe der Vorstand gelernt und Erfahrungen gezogen. Diese sollen nächstes Jahr berücksichtigt werden. 

CSD 2024 kollidiert mit Fußball-EM

Fest steht: Der Kölner CSD soll nicht kleiner werden, aber er müsse umstrukturiert werden – auch wegen der Fußball-EM. Sie kollidiert 2024 mit dem CSD. In der Innenstadt um den Heumarkt sind Public-Viewing-Events geplant. Deshalb können das dreitägige Straßenfest und die Demonstration nicht wieder dort stattfinden. „Wir werden die Veranstaltung aber auf keinen Fall wieder rund um die Lanxess legen“, erklärt Winkels. „Das ist zu klein.“

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Der CSD ist eine Demonstration. Deshalb sei es ein Bürgerrecht, daran teilnehmen zu können. „Wir können und wollen keine Wagen beschränken, deshalb müssen wir andere Überlegungen verfolgen“, so Winkels. Noch gäbe es diesbezüglich nichts Spruchreifes, aber bereits Ideen, die in den kommenden Wochen besprochen werden sollen. „Wir freuen uns auf jeden Fall schon“, sagt Winkels.

AWB sieht CSD als Vorbild für andere Großveranstaltungen

Dem nächsten CSD sehen auch die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) Köln zuversichtlich entgegen, erklärt Pressesprecher Jörg Daniel. Die augenscheinlich großen Müllmengen am Sonntag seien in Betracht der Anzahl an Besucherinnen und Besuchern relativ gering. „Wichtig ist, dass die restlichen Rahmenbedingungen durchweg positiv sind“, so Daniel. Anders als bei anderen Veranstaltungen habe es wenig potenziell gefährliche Abfälle wie Glasscherben gegeben, auch keine Wildpinkler oder anderen Vandalismus. „Da ist der CSD geradezu eine Blaupause für andere Großveranstaltungen“, sagt der AWB-Sprecher. 

Er möchte nur für 2024 daran appellieren, den Glasabfall zu reduzieren. „Viel Leute haben ihre Glas-Pfandflaschen stehen lassen. Das bedeutet natürlich Arbeit für uns“, so Daniel. „Da würde ich die Besucherinnen und Besucher des CSD 2024 einfach darum bitten, diese wieder mitzunehmen.“ Ansonsten wäre aber alles an Aufräumarbeit im Rahmen gewesen. 

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