Schnelltests sind ab dem 11. Oktober kostenpflichtig.
Copyright: Symbolbild: Alexander Roll
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1,2 Prozent der Reiserückkehrer wurden positiv auf das Coronavirus getestet.
Die meisten positiv getesten Reiserückkehrer am Flughafen Köln/Bonn kommen aus Kroatien.
Ein überwiegender Anteil der Infizierten kehrt aus Risikogebieten zurück.
Köln – Kroatien ist das Land, aus dem mit 26 Prozent inzwischen die meisten positiv auf das Coronavirus getesteten Reiserückkehrer am Flughafen Köln/Bonn landen.
Etwas weniger kommen aus den klassischen und ebenso als Risikogebieten ausgewiesenen Urlaubsländern Spanien (22 Prozent), Türkei (14) und Frankreich (10) zurück, wie aus einer Auswertung des Gesundheitsamts für den städtischen Krisenstab hervorgeht.
Familienbesuche führen zu mehr Infektionen als Party-Touristen
Rückkehrer aus diesen vier Ländern machen zusammen fast drei Viertel aller Positiv-Tests am Flughafen aus. Auf „Party-Touristen“ etwa von der Balearen-Insel Mallorca ist davon also nur ein kleinerer Teil zurückzuführen als auf jene Rückkehrer, die – überwiegend mutmaßlich zum Zweck eines Familienbesuchs – aus Kroatien kommen.
Zu Beginn der Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten am 12. August kamen auch aus dem Kosovo (10) mehr positiv Getestete heim als aus Spanien (damals 8). Damals war die am stärksten betroffene Gruppe die Türkei-Rückkehrer. Später machten auch Passagiere von bulgarischen (6) und albanischen (7) Flughäfen einen wahrnehmbaren Teil der Indexfälle aus.
Zahlen beziehen sich überwiegend auf Flugreisende
Vor dem 12. August wurden die Daten nicht getrennt nach Risiko- und Nicht-Risikogebiet erfasst. Diese Zahlen beziehen sich überdies ausschließlich auf den Flughafen, die positiven Abstriche an anderen Teststationen wie der Uniklinik, dem Gesundheitsamt oder dem Hauptbahnhof schlüsselt die Stadt nicht nach Herkunft der Patienten auf.
Ziel sei es vor allem, die Pandemie in Köln einzudämmen, heißt es zur Begründung von der Stadt. Woher jede einzelne Infektion aus dem Ausland kommt, sei daher zweitrangig. Damit dürften aber jedenfalls zum weit überwiegenden Teil Urlauber in der Statistik eingeflossen sein, die mit dem Flugzeug gereist sind – auch wenn Kölns größte mobile Teststation grundsätzlich allen Reiserückkehrern zur Verfügung steht, unabhängig vom Verkehrsmittel.
Reiserückkehrer machen knapp die Hälfte der Corona-Fälle in Köln aus
Insgesamt wurden hier bis Ende vergangener Woche etwa 39 500 Menschen getestet, 36 500 davon aus Risikogebieten. 488 Proben waren positiv, das entspricht etwa 1,2 Prozent. Auffällig ist, dass die Anteile der einzelnen Länder je nach Testzeitraum stark variieren. Das könnte zum Einen an der recht niedrigen und damit schwankungsanfälligen Gesamtzahl der Indexfälle liegen (zwischen 68 und 101), oder am unterschiedlich starken Infektionsgeschehen in den jeweiligen Herkunftsregionen.
Deutschlandweit ähnelte das Bild zuletzt dem in Köln: Acht Balkan-Staaten, die Türkei und Polen waren die zehn Länder mit den meisten infizierten Reiserückkehrern, Spanien lag erst danach auf Platz elf.
Insgesamt machen Reiserückkehrer in Köln etwas weniger als die Hälfte aller Neuinfektionen aus, der weit überwiegende Anteil davon aus Risikogebieten. Damit ist der Anteil der Urlauber an den Gesamt-Indexfällen in der Stadt höher als bundesweit, wo der Wert zuletzt bei etwa einem Drittel lag.
15 positive Tests am Hauptbahnhof
Allerdings steht die Teststelle in Köln/Bonn auch Nicht-Kölnern offen. Passagiere, die hier landen und sich testen lassen, aber beispielsweise im näheren Umland leben, fließen also mit in die Statistik ein. Städte mit Flughafen weisen damit natürlicherweise höhere Werte auf als Kleinstädte.
Seit Ende August ist auch die Station am Kölner Hauptbahnhof geöffnet, die sich primär, aber nicht nur allein an die Reisenden richtet, die mit einem Zug aus dem Ausland kommen, beispielsweise aus Frankreich. Am Bahnhof sind bisher gut 1500 Personen untersucht worden. Bei 15 davon – also einem Prozent – wurden Coronaviren nachgewiesen.