„Ziehen jetzt die Notbremse“Deko-Laden in Kölner Innenstadt schließt nach 20 Jahren

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Wohnart (1)

Inhaber Mike Reißman

Köln – Seit 20 Jahren gehört „Wohnart City“ zur Apostelnstraße. Feine Einrichtungs- und Dekoware gibt es hier. Doch nun muss Inhaber Mike Reißman schließen. Bis Ende Juni muss alles raus. Auf roten Räumungsverkaufsschildern werden Sonderpreise angekündigt.

Mike Reißman (59) ist schon viele Jahrzehnte im Geschäft. Er war mit seiner „Wohnart“ früher am Ring und in der Neumarktpassage, bevor er an der Apostelnstraße heimisch wurde. Lange liefen die Geschäfte gut. Aber jetzt reicht es einfach nicht mehr. Der Grund: „Das Internet hat uns die Kunden weggenommen“, sagt er. Und durch die Schließungen während der Pandemie hat sich die Lage noch verschlimmert. „Wir ziehen jetzt die Notbremse.“

Viele Stammkunden auf der Apostelnstraße 

Der Laden hat viele Stammkunden, die hier Marken wie Dibbern-Geschirr und Garnier-Thiebaut-Tischwäsche oder spezielle Duftlampen kaufen. Gediegene, eher hochpreisige Ware. „Unsere Kunden kommen oft von weither, aus dem Ruhrgebiet oder aus Trier.“ Doch die nachfolgende Generation kaufe nicht mehr im Geschäft, sondern im Internet ein, ist Reißmans Erfahrung.

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Konkurrenz der Ketten ist groß

Inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte im Wohnbereich hätten heute kaum noch eine Chance. Zu groß sei die Konkurrenz durch die vielen Ketten. Gerade in der City haben sich in der Tat viele Filialen angesiedelt, die Geschirr oder Deko-Gegenstände anbieten. Das gediegene und spezielle Angebot bei „Wohnart City“ bildete da eine Nische.

Viele haben diese Nische zu schätzen gewusst. Immer wieder kommen Kunden herein und sprechen Reißman und seinen Mitinhaber Peter Schwahlen persönlich an. „Wie schade, dass ihr aufhört“, ist oft zu hören. Auch die Nachbarn auf der Einkaufsstraße hätten teils geschockt reagiert, sagt Reißman.

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Dass er nun von der Apostelnstraße Abschied nehmen muss, erfüllt ihn mit Trauer. Denn sie sei ein guter Standort. Ein Nachfolger für das 180 Quadratmeter große Ladenlokal sei noch nicht gefunden. Im Internet ist für jedermann einsehbar, wie viel die Miete betragen soll: 7000 Euro ist da angeben.   

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