Als Zeichen der SolidaritätHeliosturm in Köln-Ehrenfeld leuchtet Blau-Gelb

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Der Heliosturm leuchtet in Blau-Gelb.

Köln-Ehrenfeld – Als Künstler Jürgen Roder von dem russischen Angriff auf die Ukraine erfuhr, war er zunächst schockiert. Wie viele andere auch, hatte er eine derartige Eskalation in der heutigen Zeit nicht für möglich gehalten: „Ich wollte daher ein Zeichen setzen, ein Statement gegen den Krieg”, so der 56-jährige Ehrenfelder.

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Der Heliosturm in Blau-Gelb

Seine Idee: Der Heliosturm, das Wahrzeichen des Veedels, sollte in den blau-gelben Landesfarben der Ukraine leuchten - ein Mahnmal mit wortwörtlicher Strahlkraft also.

Bauwens gehört Helios-Areal

„Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich immer am Turm vorbei und er ist aus vielen Ecken im Viertel sichtbar”, so Roder, „außerdem besuchen zwei meiner Kinder die Helios-Schule, die den Turm ebenfalls im Logo trägt - ich fühle mich mit ihm also doch sehr verbunden.” Um sein Vorhaben zu realisieren, nahm er Kontakt mit der Bauwens Unternehmensgruppe auf, der das Areal der ehemaligen Helios-Fabrik gehört.

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„Sie waren von der Idee direkt begeistert und haben mir tatkräftig sowie finanziell bei der Umsetzung geholfen”, erklärt Roder, der die Fenster des Lampenhauses mit einer großen ukrainischen Flagge verhing - tagsüber sind die Farben der Ukraine so ebenfalls zu sehen, wie nachts, wenn die Flagge von den 20 Röhren des Leuchtfeuers aus angestrahlt wird.

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Jürgen Roder: "Mir geht es nicht um mich als Künstler, sondern um das politische Statement."

Zusätzlich hat Roder in den Fensternischen des Turmes Grabkerzen positioniert, die an die Opfer des Krieges erinnern sollen: „Ein Leuchtturm sendet ein helfendes Licht in die Ferne, das möchte ich mit meiner Lichtinstallation ebenfalls tun”, so der Künstler, für den der Leuchtturm auch ein Symbol für Heimat ist: „Man sieht das Licht, den sicheren Hafen und kommt nach Hause - das aber fehlt den Menschen aus der Ukraine gerade. Sie können nicht in ihre Heimat zurückkehren.”

Zwei Ukrainerinnen aufgenommen

Jürgen Roder stammt aus Monschau, zum Studium des Objektdesigns ging er nach Aachen, bevor er 2000 nach Köln zog und seine Heimat in Ehrenfeld fand. Nun haben er und seine Frau zwei Seniorinnen aus der Ukraine bei sich aufgenommen, um angesichts der großen Zahl an Geflüchteten zumindest ein wenig Abhilfe zu schaffen: „Die Damen sind bei uns herzlich gerne willkommen, aber ich hoffe trotzdem, dass sie bald in die Ukraine zurückkehren können”, so Roder, dessen Lichtinstallation im Heliosturm zunächst auf unbestimmt Zeit zu sehen sein wird. Auf jeden Fall aber so lange, wie der Krieg andauern wird, erklärt der Künstler und fügt hinzu: „Was hoffentlich nicht mehr so lange sein wird."

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