Bürger sind gefragtWas soll die Sportanlage an der Moschee in Ehrenfeld bieten?

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Ein schattiger Spazierweg führt von der Subbelrather an der Bezirkssportanlage entlang bis zur Venloer Straße. 

Alter Baumbestand, schattige Spazierwege und viel Platz, um Sport zu treiben. Die vor etwa 70 Jahren angelegte Bezirkssportanlage Ehrenfeld „Prälat Ludwig Wolker“ bietet schon viel: Fußball, Tennis und Minigolf sind dort möglich. Doch Verwaltung, Bürger und Politiker haben sich zum Ziel gesetzt, die historisch zum Inneren Grüngürtel zählende Anlage noch ein Stückchen besser zu machen. Sowohl für Sportler, als auch für Erholungsuchende. Im April sollen Bürger mitreden können. Eine digitale Veranstaltung wird zurzeit vorbereitet.

Einst gab es nur drei Ascheplätze

Ein schon vor Jahren angestoßener Prozess erreicht damit eine entscheidende Phase – abgesehen von der eigentlichen Umsetzung. Jahrzehnte lang bestand die Anlage hauptsächlich aus den drei Aschenplätzen der drei Vereine Galanolefkos-Hellas und Eintracht Köln sowie dem Ditib-Sportclub DSK. Etwas versteckt im Grünen ergänzten eine Tennisanlage und ein Minigolfplatz das Angebot. Als der Ditib-Sportclub vor etwa sechs Jahren der Verwaltung einen Vorschlag für mehr Kunstrasenplätze unterbreitete und dabei auch einen zusätzlichen Parkplatz sowie ein Vereinsheim plante, bildete sich eine Bürgerinitiative, die vor allem das Grün bewahren wollte, aber auch Vorschläge für Verbesserungen anbrachte. Ditib zog seine Pläne später zurück. Die Verwaltung setzte im vorigen Sommer ihr ursprünglich geplantes Kunstrasenprojekt um.

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Im Sommer 2020 wurde der Kunstrasenplatz eingeweiht. 

Kunstrasen seit Sommer 2020

Die Verwandlung des Spielfeldes mit dem rötlichen Aschebelag hinter dem Moschee-Gebäude in einen Platz mit sattgrünem Kork-Kunstrasenbelag geschah innerhalb weniger Wochen. Zur selben Zeit wurde ein neuer Fußgängerüberweg über die Innere Kanalstraße angelegt. Er befindet sich am Zugang zur Bezirkssportanlage und soll Teil einer attraktiven Verbindung für Fußgänger und Radler zwischen Ehrenfeld und dem Inneren Grüngürtel sein. Dies sind aber nur zwei Aspekte im Rahmen der Neukonzeption der gesamten Anlage. Hinter dem Ganzen steht der vom Rat im April 2019 beschlossene Sportentwicklungsplan. Mit diesem unter wissenschaftlicher Begleitung erstellten Programm will die Stadt in ihren öffentlichen Freiflächen den Menschen bessere Angebote schaffen, die außerhalb von Vereinen aktiv Sport treiben. „Das ist ein Werkzeugkasten für die kommenden 15 bis 20 Jahre. Es handelt sich um einen Prozess, der nicht stehen bleibt, sondern der immer weitergehen wird“, erklärt Professor Robin Kähler, der als Experte und Gutachter bei der zweijährigen Erstellung des Sportentwicklungsplans hinzugezogen worden war.

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Der Kunstrasenplatz in der Bezirkssportanlage

Mehr Angebote für junge Menschen

Es gibt mehrere Areale im Stadtgebiet. Das Modellprojekt für die Prälat-Wolker-Sportanlage gehört unter der Bezeichnung „Quartierbezogene Freiraumentwicklung Everhardstraße“ dazu. Ziel ist es, mehr Angebote zu schaffen, die modernen Bedürfnissen nach Bewegung Rechnung tragen. Vor allem junge Menschen sollen damit angesprochen werden. Die Verwaltung kündigt an: „Es ist vorgesehen, dass das Sportamt und das Amt für Kinder- und Jugendinteressen hierbei zusammenarbeiten.“ Fest steht außerdem, dass die Fußballplätze entsprechend dem Bedarf der Vereine ertüchtigt werden, dass die Tennisanlage tauglich für den Ligabetrieb gemacht wird und die Minigolfanlage nach ihrer Sanierung öffentlich zugänglich sein soll. Zudem wird die gesamte Grünanlage aufgewertet und ein bisheriger Asphaltplatz nahe der Inneren Kanalstraße wird besser nutzbar gemacht.

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Die Wege sollen so verbessert werden, dass eine gut nutzbare Verbindung zwischen Ehrenfeld und dem Inneren Grüngürtel für den Fuß- und Fahrradverkehr entsteht. Die Bürger können bei all dem mitreden. Auf Basis der Vorschläge wird die Verwaltung einen Gestaltungsvorschlag ausarbeiten, über den die Bezirksvertretung dann beraten muss.

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