Kommentar zum „Verkehrsversuch“Stadt Köln macht die Venloer Straße noch chaotischer

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Hinweisschild mit Tempo 20 im Vordergrund, dahinter die befahrene Venloer Straße

Die Hinweisschilder auf Tempo 20 wurden nun an den Zufahrtsstraßen aufgestellt.

Die neuen Regeln auf der Venloer Straße sorgen in Köln-Ehrenfeld für Verwirrung. Von einem auf den anderen Tag startete der „Verkehrsversuch“ – kritisiert wird die fehlende Kommunikation im Vorhinein. Ein Kommentar.

Auf der Venloer Straße sind zu viele Menschen unterwegs. Was also ist zu tun? Am besten möglichst viele Menschen abschrecken, ihnen Angst einjagen oder zumindest ein mulmiges Gefühl, wenn sie sich dorthin begeben. Das scheint die favorisierte Methode der Stadtverwaltung zu sein. Sie selbst nennt es „Verkehrsversuch“.

Der hat eigentlich zum Ziel, einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich zu schaffen, in dem Fahrzeuge höchstens mit Tempo 20 unterwegs sind. Dass etwas passieren muss auf Ehrenfelds Einkaufsmeile, steht außer Frage. Als Ort des guten Miteinanders ist die Venloer Straße nämlich nicht gerade bekannt. Blockierte Ladezonen, Parken in zweiter Reihe, Nichtbeachten von Tempolimit und oft sogar von roten Ampeln sind hier schon lange an der Tagesordnung.

„Grobe Fahrlässigkeit" der Stadt verstärkt Chaos auf der Venloer Straße

Mag sein, dass sich jemand dachte, es könne schon nicht schlimmer kommen, wenn man bei Nacht und Nebel einfach mal ein paar neue Regeln aufstellt. Zu glauben, dass durchgestrichene Markierungen, ein paar unauffällige Schilder auf Anhieb verstanden werden, grenzt aber schon an grobe Fahrlässigkeit.

Personalnot, nicht gelieferte Bauteile und zu spät verteilte Infoflyer wären schon Gründe genug gewesen, die Markierungsarbeiten und das Abschalten der Ampeln zu verschieben. So aber wurde ohne Not ein riskanter Zustand geschaffen, bei dem zu hoffen ist, dass niemand ernsthaft zu Schaden kommt. Wenn es eine Erkenntnis dieses „Versuchs“ gibt, dann die, in Zukunft erst dann loszulegen, wenn man alles beisammen hat, was dazu nötig ist. Und vor allem: Die Kommunikation – auch über die Medien – ausführlicher und besser zu machen.

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