Das Festkomitee Kölner Karneval brachte Frohsinn in das Gefängnis, mit Prominenten wie Kasalla und Miljö.
Karneval im GefängnisSo feiern die jecken Frauen in der JVA Ossendorf den Fastelovend

Karneval in der JVA Ossendorf
Copyright: Arton Krasniqi
In der JVA Ossendorf sind die Jecken los – zumindest die weiblichen. In dem Gefängnis veranstaltete das Festkomitee Kölner Karneval am Mittwoch zum 23. Mal eine Karnevalssitzung. Die weiblichen Inhaftierten konnten im Vorfeld einen Antrag bei der Hausleitung stellen, an der Sitzung teilnehmen zu dürfen.
Auf dem Programm standen unter anderem Karnevalsgrößen wie das Kölner Dreigestirn und die Band Miljö. Kasalla eröffnete den Nachmittag mit Liedern wie „Alle Jläser huh“, „Stadt met K“ und ihrem neuen Sessionshit „Ding Südkurv“. Das Besondere: Alle Mitwirkenden treten traditionsgemäß bei dieser Sitzung kostenlos auf.
Mit ihnen auf der Bühne standen auch Mitglieder der Großen KG Frohsinn. Präsidentin Tanja Wolters führte die Zuschauerinnen durch das Programm. Unter den Gästen waren auch der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach und die Leiterin des Gefängnisses, Angela Wotzlaw.
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Frohsinn zu stiften und einfach mal auszusteigen aus dem Alltag ist sehr wichtig – besonders wenn man in Haft ist, glaube ich
In dem Saal finden häufiger Freizeitveranstaltungen wie etwa Konzerte statt, meistens aber nur für die weiblichen Inhaftierten. Für die Sitzung wurden unter die Decke rote und weiße Luftballons gehängt, Luftschlangen ausgelegt und Berliner verteilt. Diese spendete die JVA Ossendorf.

Auch das Dreigestirn war zu Besuch hinter Gittern.
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„Frohsinn zu stiften und einfach mal auszusteigen aus dem Alltag ist sehr wichtig – besonders wenn man in Haft ist, glaube ich“, sagte der Präsident des Kölner Festkomitees, Christoph Kuckelkorn am Rande der Veranstaltung. „Wir müssen vielen Menschen immer wieder erklären, welches Ziel der Karneval hat, nämlich für alle da zu sein.“
Termine wie diese seien ein wichtiger Grund, dass er sein Ehrenamt seit so vielen Jahren ausführe. „Karneval ist nicht immer die allergrößte Veranstaltung“, betonte er. Als Zeichen der Verbundenheit trug Kuckelkorn unter seinem Karnevalsfrack die Anstaltskleidung der JVA Ossendorf.