Einschulung der Kölner I-Dötzchen„Hauptsache die Schule bleibt auf“

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Stolze I-Dötzchen der Michael-Ende-Schule. 

Köln – So viel Normalität wie möglich. Das war das Credo bei den Einschulungen der 10.000 Kölner I-Dötzchen. Ganz aufgeregt saßen die Erstklässler mit Ranzen und Schultüten auf der Bank auf dem Schulhof der Ehrenfelder Michael-Ende-Schule. Dass sie ab heute – anders als in der Kita – eine Maske tragen müssen, das findet Leni (6) „nicht schlimm. Das machen ja alle“. Hauptsache endlich Schule. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Niah hat sie sich mit ihrem Tüllrock „extra richtig schick gemacht“. Interims-Schulleiterin Anna Oppermann wünschte der neuen Igel-Klasse Freude beim Lernen, viele neue Freunde und ganz viel Vertrauen.

Das Wort „Corona“ fiel bei ihrer Willkommensrede nicht, obwohl vor ihr die Elternpaare auf blauen Quadraten standen, die in Abständen auf dem Boden verteilt worden waren. Eine bewusste Entscheidung: „Wir sind einfach froh, dass die Schulen offen sind und hoffen, dass das so bleibt“, sagt die Schulleiterin. Es gebe inzwischen schon sehr viel Routine mit den Testungen und auch mit den Hygieneregeln. Sie und ihr Kollegium gingen zuversichtlich ins zweite Corona-Schuljahr. Laut NRW-Schulministerium ist bis auf weiteres Präsenzunterricht geplant – und zwar unabhängig von steigenden Inzidenzen.

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Einschulungsfeier auf Abstand: Für jede Familie war ein blaues Quadrat vorgesehen.

Unter den Eltern herrschte eine Mischung aus Gelassenheit und in der Pandemie gelerntem Fatalismus. Bloß nicht erst Anspannung und Sorge ausstrahlen vor Ansteckung und Quarantäne, das färbe bloß auf die Kinder ab, meint ein Vater. Durch die Lolli-Tests gebe es ja auch ein engmaschiges Kontrollsystem, ergänzt Eva von Hebel, die Mutter von Lenny (6). Da ihr älterer Sohn schon Grundschulkind ist, habe sie erlebt, dass die Schulen inzwischen sehr gut eingespielt sind auf die Regeln der Pandemie. Ansonsten bleibe ohnehin nichts anderes als das Vertrauen darauf, dass alles schon irgendwie gut gehen wird. „Es hilft ja nichts, sich jetzt ständig Sorgen zu machen. Man kann ja eh nichts machen.“ Auch für die Beschränkungen bei den Einschulungsfeiern, wo vielerorts nur zwei erwachsene Begleitpersonen erlaubt waren, gab es größtenteils Verständnis.

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Zwei Lolli-Tests pro Woche

Ab jetzt herrscht für die Erstklässler – so wie für alle anderen Grundschüler auch – Maskenpflicht. Nur auf dem Schulhof dürfen die Masken in den Pausen abgenommen werden. „Geben Sie Ihren Kindern auf jeden Fall ausreichend Masken mit. Die sind nach ein paar Schulstunden durchgeschwitzt“, riet Schulleiterin Oppermann den Eltern auf dem Schulhof, während ihre Kinder mit ihrer Klassenlehrerin die erste Schulstunde erleben. Ab kommender Woche gibt es in den Grundschulen zwei Lolli-Tests pro Woche. Hierbei handelt es sich um gepoolte PCR-Tests, die eine Infektion in der Klasse verlässlich ermitteln. Auch bezüglich der Quarantäne hat das Schulministeriums zu Beginn des Schuljahres eindeutige Regeln aufgestellt. Wenn sich ein Schulkind infiziert hat, werden derzeit nur die Mitschüler, die neben, vor oder hinter diesem gesessen haben in Quarantäne geschickt.

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