Entscheidungen getroffenDie Zukunft der Kölner Notfallpraxen steht fest

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Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (Symbolbild)

Köln – Die kassenärztliche Notdienstpraxis in Mülheim schließt zum 16. Dezember und zieht an das Evangelische Krankenhaus in Kalk. Was lange als Gerücht kolportiert wurde, ist am Dienstag offiziell bestätigt worden. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) gab bekannt, wie die Kölner künftig mit Notfallpraxen versorgt werden.

Eine überraschende Wende gab es für die Praxis am St. Vinzenz-Hospital in Nippes: Auch weil ein Arzt mehr als 9000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt hatte, bleibt die Notfallversorgung dort vorläufig erhalten – allerdings nur noch freitags bis sonntags.

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Bürgerprotest an der Notfallpraxis in Nippes

Geplant war von der KV, auch diese Notfallpraxis zu schließen. „Wir sind mit einer Mehrheit in die Verhandlung über die Neuordnung gegangen und mit einem anderen Ergebnis herausgekommen“, sagte der Kölner KV-Vorsitzende Jürgen Zastrow.

Stellen fallen nicht weg

An den anderen Wochentagen übernimmt die Versorgung für Menschen im Kölner Norden das Heilig-Geist-Krankenhaus in Longerich. Hier werden künftig auch Patienten aus Chorweiler behandelt – der Protest gegen die Schließung der dortigen Praxis war vergebens. „Köln ist weiterhin so gut mit Notfallpraxen versorgt wie keine andere Stadt in Deutschland“, sagte Zastrow.

Über „den einen oder anderen Standort mag man in Zukunft noch sprechen können“ – nur zwei Notdienstpraxen für das ganze Stadtgebiet wie in Hamburg oder Berlin solle es in Köln indes nicht geben. „Klar ist aber auch, dass jedes Angebot eine Nachfrage produziert. Wir sehen einen Institutionalisierungseffekt: Weg vom Hausarzt hin zum Notdienst. Dem wollen wir entschieden entgegenwirken.“

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Mit der Neustrukturierung entspreche die KV einer politischen Forderung von 2014: Demnach sollen die Notdienstpraxen stets an Krankenhäuser angegliedert sein und mit ihnen zusammenarbeiten.

Die Notfallpraxen

Folgende an Krankenhäuser angegliederte Notdienstpraxen gibt es künftig in Köln: St.-Antonius-Krankenhaus, Bayenthal, St.-Franziskus-Hospital, Ehrenfeld, Krankenhaus Porz am Rhein, Ev. Krankenhaus Kalk, Universitätsklinik, Lindenthal, Heilig-Geist-Krankenhaus, Longerich, und – zwischen Freitag und Sonntag: St.-Vinzenz-Hospital, Nippes.

Geschlossen werden die Notdienstpraxen in Mülheim zum 16. Dezember und Chorweiler zum 2. Januar 2020. Erreichbar sind die Notfallpraxen unter der Rufnummer 116117.

In Chorweiler und Mülheim war das nicht der Fall. „Die Ärzte ziehen um, es fallen keine Stellen weg“, so Zastrow. Durch die Konzentration der Praxen könnten die Patienten künftig schneller und zielgerichteter behandelt werden.

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