Erstes Konzert seit CoronaTommy Engel freut sich auf das Ende der Zwangspause

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Jürgen Fritz und Tommy Engel

Köln – Nach gut einem halben Jahr – damals endete am 22. Dezember der Reigen der „Weihnachtsengel“-Shows – steht Tommy Engel wieder auf einer Bühne. Mit seiner Band um den musikalischen Leiter und Pianisten Jürgen Fritz beendet er am kommenden Freitag (26. Juni) die coronabedingte Zwangspause am Tanzbrunnen. Nachdem die Lanxess-Arena schon am Wochenende mit knapp 900 Fans wieder gestartet war, dürfen auf dem Open-Air-Gelände am Rheinpark sogar bis zu 1500 Besucher dabei sein. Damit ist der Tanzbrunnen deutschlandweit die erste Location, die – angepasst an die aktuellen Abstandsregeln und Hygienevorschriften – mit Genehmigung von Stadt und Gesundheitsamt für solch eine hohe Zuschauerzahl zugelassen ist.

„Wir spielen endlich wieder öffentlich – vor Menschen und nicht vor Autos. Nun hoffen wir, dass die Leute auch kommen. Unsere Zielgruppe ist halt nicht so partyfreudig und unbekümmert wie beispielsweise die Kasalla-Fangemeinde, die innerhalb von zehn Minuten alle Tickets aufkaufen“, sagen Engel und Fritz. „Das Konzept am Tanzbrunnen ist richtig gut, bestes Wetter ist vorhergesagt. Wir wollen uns einen schönen Abend machen und die schönsten Lieder aus unserem Repertoire anstimmen.“

Die Arbeit wurde weggenommen

Dazu zählen neben „Du bes Kölle“ und Co. einige Titel, die die Band eigentlich für ihre (ausgefallenen) Frühjahrskonzerte eingeübt hatte. So der Song „Su läuf dat he“ der AG Arsch Huh, den Engel mit Kollegen als klare Ansage gegen Rechtspopulisten eingesungen hatte, und der ein Überraschungs-Hit der vergangen Karnevalssession war. „Wir haben“, so Fritz, „auch einige Bläck Fööss-Perlen aufgearbeitet wie »Kölle am Rhing« oder »Unger’m Adler« vom Album »Zweierlei Fööss« aus dem Jahr 1986“.

„Nach zwei Tagen Proben im März kam das Corona-Aus“, erinnert sich Engel. „Wie vielen anderen Musikern wurde uns die Arbeit weggenommen. Wir hatten monatelang keine Jobs und uns in der Zeit halt mit ganz anderen Dingen beschäftigt, die mal gar nichts mit Musik zu tun hatten.“ Fritz betätigte sich rund um sein Haus als Gärtner sowie als Englischlehrer für seinen Sohn, Engel wurde zum Hobby-Handwerker. Er hat in einem alten Schuppen auf dem Hof eine Werkstatt eingerichtet und aus edlen kubanischen Zigarrenkisten aus Zedernholz mehrere Regale gebaut. „Ich bin handwerklich begabt und kann präzise arbeiten. Ich habe keine zwei linken Hände.“

Wiedersehen mit den Bandkollegen

Aber nun freuen sich beide aufs Wiedersehen mit den Bandkollegen (Fritz: „Am Freitagmittag wird geprobt“), die man wochenlang nicht gesehen hat, und auf die Bühne. Auch wenn ihnen bewusst ist, dass noch keine Normalität herrscht und die Pandemie noch lange nicht vorbei ist. „Ohne Corona wären wir alle ohne Bremsen weitergefahren. So kommt man zum Nachdenken. Wir Menschen müssen uns ändern“, sagt Engel. „Die wahre Katastrophe ist weiterhin der Klimawandel, auch wenn die ganzen Trumps dieser Erde das leugnen. Wir können nicht mehr so weitermachen.“ Norbert Ramme

Eintrittskarten für das Konzert mit Tommy Engel kosten 32 Euro und sind ausschließlich online zu haben. Es gibt keine Abendkasse. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ verlost außerdem 10x2 Tickets.

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