Fachhochschule KölnStudentin entwirft hölzerne Fußgängerbrücke über den Rhein

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430 Meter lang ist die Holzkonstruktion, die Ingenieurin Stefanie Gorgels in ihrer Abschlussarbeit an der Fachhochschule entworfen hat.

430 Meter lang ist die Holzkonstruktion, die Ingenieurin Stefanie Gorgels in ihrer Abschlussarbeit an der Fachhochschule entworfen hat.

Köln – Sie könnte eine Top-Attraktion für die Stadt sein: Eine rund 430 Meter lange Holzbrücke verbindet den Rheinauhafen mit dem rechten Rheinufer. Hoch über dem Fluss schwingt sich elegant und schlank eine Holzkonstruktion mit rekordverdächtiger Länge.

Was für viele schwer vorstellbar ist, ist technisch möglich, wie die 24-jährige Kölnerin Stefanie Gorgels bewiesen hat. Für ihre Abschlussarbeit als Ingenieurin an der Fachhochschule hat sie eine „Spannbandbrücke“ für Fußgänger und Radfahrer entworfen und berechnet. Geschätzte Baukosten: 3,4 bis 4 Millionen Euro.

Teil des Masterplans von Albert Speer

Es ist eine Idee aus Albert Speers Masterplan, die Gorgels mit Unterstützung des Ingenieurbüros Miebach aufgegriffen hat: Speer hatte vorgeschlagen, den linksrheinischen Ring mit zwei Fußgängerbrücken auf die rechte Rheinseite zu verlängern – ein Beitrag zu seiner Grundidee, dass Köln das Trennende des Rheins überwinden und ihn zum Zentrum der Stadt machen sollte. Eine Brücke sollte auf der Höhe der Bastei gebaut werden, eine zweite in Verlängerung des Ubierrings am Rheinauhafen.

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Die Verantwortlichen in Stadtverwaltung und Kölner Politik haben bislang wenig getan, um die faszinierende Idee anzugehen. In den letzten Jahren hatten Kölner Ingenieure und Tragwerksplaner bereits für verschiedene Brückenkonstruktionen geworben. Eine Idee war der Bau einer „Living Bridge“, die nicht nur eine Wegeverbindung über den Rhein schafft, sondern auch Flächen für Gebäude über dem Fluss entwickelt. Stefanie Gorgels kehrt mit ihrem Entwurf zur Ursprungsidee von Speer zurück.

Holz sei ein faszinierendes, leichtes und gleichzeitig belastbares Material. Eine stabile Holzkonstruktion mit einer solchen Spannweite zu entwickeln, sei eine Herausforderung gewesen. Nun könne sie sagen: „Es ist möglich.“ Im Vergleich zu anderen Materialien ließen sich mit Holz auch lange Brücken kostengünstig bauen, so Frank Miebach, Chef des begleitenden Ingenieurbüros. Die FH bewertete die Abschlussarbeit der jungen Ingenieurin aus Ehrenfeld mit „sehr gut“. Stefanie Gorgels arbeitet mittlerweile in einer Firma für Holzplanung in Lindlar.

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