FC gegen MönchengladbachSo bereitet sich die Kölner Polizei auf das Fußball-Derby vor

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Sonderzug Derby Polizei

Ein Sonderzug mit Fans aus Mönchengladbach kommt am Bahnhof Ehrenfeld an.

Köln – Die Rahmenbedingungen sprechen nicht gerade für ein harmonisches Treffen: Es ist das erste rheinische Fußball-Derby seit Lockern der Pandemie-Maßnahmen und damit das erste vor ausverkauftem Stadion in Mönchengladbach. Dazu ist für das Oster-Wochenende sonniges Wetter gemeldet und zumindest für den 1. FC Köln geht es sportlich noch um viel. Dass es Ausschreitungen zwischen den Fanlagern gibt, gilt zumindest nicht als ausgeschlossen. Die Bundesliga-Partie der Kölner beim Lokalrivalen Borussia Mönchengladbach wird daher auch die Polizeibehörden in beiden Städten sowie die Bundespolizei beschäftigen. Die meiste Arbeit wird auf die Beamten in Mönchengladbach zukommen, aber auch die Kölner Kollegen bereiten sich auf einen größeren Einsatz vor.

1. FC Köln gegen Gladbach: Polizei bereitet sich vor

Dieser fange bereits am Vortag des Spiels an, also an Karfreitag, sagte eine Sprecherin. „Da sind unsere Kräfte in der Stadt im Einsatz und leisten Voraufklärung.“ Worin die genau bestehen soll, blieb unklar. Die üblichen Treffpunkte von Fans des 1. FC Köln etwa in der Nähe des Rhein-Energie-Stadions oder der Innenstadt sollen aber am Abend des Karfreitag im Auge behalten werden. Das gleiche gilt für den Spieltag selbst – die Partie beginnt in Mönchengladbach um 18.30 Uhr.

Zur Personalstärke machte die Behörde zunächst keine Auskünfte. Geleitet wird der Einsatz von Polizeiführer Dietmar Wierzioch, Führungsstellenleiter in der Ehrenfelder Inspektion 3, in deren Zuständigkeitsgebiet sich die meisten Fan-Treffpunkte befinden. Auch die Bundespolizei hat erste Maßnahmen getroffen: Am Samstag sind von 12 bis 24 Uhr Glasflaschen, Getränkedosen und Pyrotechnik in Zügen zwischen Köln und Mönchengladbach verboten. 

Mönchengladbacher Polizei verhinderte wohl Fan-Krawalle

Noch haben die Behörden in Köln und Mönchengladbach keine konkreten Hinweise auf geplante Gewaltdelikte zwischen den Fanlagern. Wachsam wird die Polizei trotzdem sein müssen. Nach vielen Monaten pandemiebedingt leerer Stadien haben Experten immer wieder vor einem angestauten Gewaltpotenzial gewarnt. Schon vor dem Hinspiel im November vergangenen Jahres hatte die Polizei in Mönchengladbach mutmaßlich Krawall-Aktionen verhindert.

Mehr als 140 Personen aus beiden Fanlagern wurden in Mönchengladbach und Viersen kontrolliert. Sogenannte „Passivbewaffnungen“ wie Sturmhauben, Beißschienen, Bandagen und Boxhandschuhe wurden sichergestellt. Gegen alle Personen wurden sogenannte Bereichsbetretungsverbote ausgesprochen. Die betroffenen Kölner Fans dürfen dann während des Spieltags und tags zuvor das Stadtgebiet Mönchengladbachs nicht betreten. Die Gladbacher Fans dürfen nicht zum dortigen Stadion und zum Hauptbahnhof gehen.

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Ob sich ähnliche Szenen vor dem Derby am Osterwochenende wieder anbahnen, ist noch unklar. Ebenso, ob diese in Köln oder in der Nähe des Spielorts geplant wären. Sicher ist, dass die Partie als Hochrisikospiel eingestuft wird. „Wir planen unseren Einsatz so wie bei einem Derby vor Corona“, sagt eine Polizeisprecherin in Mönchengladbach. Das heißt konkret: Hundertschaften der Bereitschaftspolizei werden im Einsatz sein, außerdem Diensthunde und viele Kräfte der Verkehrspolizei.

„Der Austausch mit der Bundespolizei und den Kollegen in Köln wird sehr eng“, sagt eine Sprecherin. Wenn also im Vorfeld des Spiels die Beamten in Köln Erkenntnisse über mögliche Aktionen von FC-Anhängern haben, werden diese unter den Behörden geteilt. „Wir kennen unsere Pappenheimer“, sagt eine Kölner Polizeisprecherin. Aber: „Wir hoffen, dass es ruhig bleibt.“

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