Flugausfälle und VerspätungenSo schlecht schneidet der Flughafen Köln-Bonn im Vergleich ab

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Eine Frau steht am Flughafen vor einer Anzeigetafel. Zahlreiche Flüge sind als "Verspätet" markiert.

Mehr als jeder dritte Fluggast ist im Jahr 2022 verspätet gestartet.

Jeder dritte Fluggast ist im Jahr 2022 verspätet gestartet. Nur an einem deutschen Airport gab es noch mehr Verspätungen und Ausfälle als am Flughafen Köln-Bonn.

Personalmangel, Streiks, Unwetter: Im vergangenen Jahr gab es aus verschiedensten Gründen Chaos an deutschen Flughäfen. Wie sehr sich die Probleme auf den Flugverkehr ausgewirkt haben, zeigt nun eine Untersuchung von „Airhelp“, einem Portal für Fluggastrechte. Demnach ist mehr als jeder dritte Fluggast 2022 verspätet gestartet. Insgesamt waren rund 28 Millionen Fluggäste hierzulande von Verspätungen und Flugausfällen betroffen.

Flughafen Köln-Bonn ist zweitunpünktlichster Airport in Deutschland

Auch im europaweiten Vergleich schneiden die deutschen Flughäfen nicht besonders gut ab: Die meisten Verspätungen und Ausfälle gab es in den Niederlanden (37 Prozent), gefolgt von Großbritannien (36 Prozent). Deutschland landet mit knapp 36 Prozent betroffenen Passagieren auf Platz drei des Unpünktlichkeits-Rankings.

Besonders stark betroffen war hierzulande der Frankfurter Flughafen. Fast 43 Prozent aller Fluggäste waren im Jahr 2022 von Verspätungen oder Flugausfällen betroffen. Auf Platz zwei landet der Flughafen Köln-Bonn mit einem Anteil von fast 40 Prozent betroffenen Fluggästen. In absoluten Zahlen sind das fast 1,5 Millionen Reisende.

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Im europaweiten Vergleich ist der Frankfurter Flughafen sogar der drittunpünktlichste, nur in Korfu und Manchester starteten noch mehr Fluggäste verspätet oder konnten gar nicht es fliegen. Die wenigsten Probleme gab es an den Flughäfen in Litauen und Estland. Dort waren laut „Airhelp“ nur 21 beziehungsweise 22 Prozent der Reisenden von Verspätungen oder Ausfällen betroffen, dahinter folgt Spanien.

Flughafen Köln-Bonn: Auch 2023 ist mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen

Tomasz Pawliszyn, Chef von „Airhelp“, beklagt, dass die Zustände im Jahr 2022 schlimmer waren als vor der Corona-Pandemie: „Während vor der Pandemie weniger als 24 Prozent der Passagiere verspätet gestartet sind, waren es in diesem Jahr knapp 31 Prozent.“

Die schlechte Nachricht für alle, die in diesem Jahr noch eine Flugreise geplant haben: Besserung scheint vorerst nicht in Sicht. "Wir gehen davon aus, dass dieser Negativtrend auch in diesem Jahr anhalten wird", erklärt Pawliszyn. "Wie in vielen anderen Branchen ist der Fachkräftemangel weiterhin ein gravierendes Problem, das den Flugbetrieb behindert. Dazu kommen Personalstreiks, die zusätzlich zu Verzögerungen führen."

Zur Methodik: Als unpünktlich hat das Fluggastrechte-Portal „Airhelp“ alle Flüge kategorisiert, die später als 15 Minuten nach Plan gestartet sind. Als Ausfälle gelten alle Flüge, die eine Woche vor Abflug oder noch kurzfristiger abgesagt wurden. Im Ranking wurden nur die Flughäfen berücksichtigt, in denen mindestens 500.000 Passagiere gestartet sind.

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