Für Solidarität unter FrauenFancy Women Ride startet erstmals in Köln

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Auch bei „Critical Mass” fahren Radfahrer durch Köln - um für mehr Fahrradfreundlichkeit zu demonstrieren.

Auch bei „Critical Mass” fahren Radfahrer durch Köln - um für mehr Fahrradfreundlichkeit zu demonstrieren.

Köln – Im Urlaub gesehen, nach Köln übertragen: Yeliz Karadeli-Yasar konnte selbst nie am Fancy Women Bike Ride teilnehmen. In der Türkei ist die Radtour, bei der Frauen mit bunter Kleidung und geschmückten Fahrrädern ein Denkmal für ein unabhängiges Bild der Frau setzen, seit der Premiere 2013 in Izmir inzwischen etabliert. Am Sonntag, 23. September, holt die 36-jährige Kölnerin das Event auf die Kölner Domplatte – und fährt dann mit ihrem türkisfarbenen Fahrrad auch endlich selber mit.

„Der Fancy Women Bike Ride passt einfach zu Köln – gerade nach der berüchtigten Silvesternacht ist es wichtig, dass Frauen sich weiter selbstbewusst auf den Straßen zeigen“, erklärt Karadeli-Yasar die Gründe, warum sie das Event erstmalig auch nach Deutschland holt. Einem ähnlichen Zweck diene die Radtour auch in der Türkei: „Gerade auf dem Fahrrad werden Frauen mehr sexualisiert als bloß als Fußgängerin – vor allem in der Türkei fühlen sich dadurch viele unwohl. Und ziehen sich zurück.“

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Mit ihrer bunten, verrückten Kleidung wollen die Frauen auch am Sonntag in Köln vor allem eins: Auffallen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl für alle Teilnehmer erzeugen, sich mit Frauen solidarisieren, die in einigen Ländern immer noch nicht mobil sein dürfen. 

Jede Teilnehmerin ist willkommen

„Ich habe auch türkische Wurzeln, bin aber modern aufgewachsen. Ich erledige alles mit dem Fahrrad, bringe meine Kinder damit in Kindergarten und Schule. Und das mache ich nicht in Sportsachen, sondern will mich schick machen – also fahre ich am Sonntag selbst auch mit rotem Kleid und Pumps mit“, wünscht sich die Kölner Initiatorin diese Einstellung von allen Frauen.

Um 16 Uhr geht es am Sonntag auf der Domplatte los. Jede Teilnehmerin ist willkommen. Durch die Altstadt, am Schokoladenmuseum und Kranhäusern vorbei führt der Weg dann wieder am Rhein zurück zum Ebertplatz. Einschränkungen im Straßenverkehr wird es wegen der Radtour nicht geben: „Es ist ja das erste Mal, dass ich das für Köln organisiert habe – bislang haben sich 70 Frauen angemeldet“, hofft Yeliz Karadeli-Yasar auf eine gelungene Kölner Premiere. (sob)  

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