GlaskonstruktionNeues Vordach der Philharmonie eingeweiht

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Philharmonie Glasdach

Der Philharmonie-Eingang soll repräsentativ aussehen.

Köln – Um den Eingang der Philharmonie hält sich seit gut 14 Jahren ein hartnäckiges Gerücht. Der venezolanische Star-Dirigent Gustavo Dudamel soll um das Jahr 2006 herum vor einem Auftritt drei Mal um das Gebäude gelaufen sein, bevor er den recht unscheinbaren Haupteingang gefunden hatte. Diese Geschichte erzählte Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort gut gelaunt, als er am Samstagabend das neu errichtete gläserne Vordach einweihte, das dem Bau etwas Repräsentatives geben soll. Es soll ja schließlich nicht noch einmal passieren, dass hier jemand orientierungslos umherirrt.

Mittlerweile kann Langevoort über derlei Anekdoten lachen, schließlich ist nun alles besser. Rund 850000 Euro kostete das neue Dach aus Glas und Stahl mitsamt des Schriftzugs, der in der gleichen Typologie wie beim Museum Ludwig gehalten ist. Vor acht Jahren, als der Entwurf vorgestellt wurde, war noch von 400 000 Euro die Rede. Zu viel, befand der Rat. Eine Stiftung musste gegründet werden, die 210000 Euro Spenden sammelte. Die Stadt hatte die Bedingung gestellt, dass mindestens die Hälfte des Gesamtbetrages von privaten Geldgebern übernommen werden muss.

Dass die Ausgaben letztlich nicht im veranschlagten Rahmen geblieben sind, erklärt die Philharmonie mit den seit 2011 stark gestiegenen Baukosten. Auch die ursprünglich geplante Bauzeit bis 2016 wurde deutlich überschritten. Aber Langevoort interpretierte es positiv: „In Köln ist alles möglich, man muss nur lange genug warten.“ Warten müssen die Besucher auch noch auf den letzten Schliff: Die Decke im Eingangsbereich hinter dem Glasdach muss noch eingebaut werden. Außerdem hat man sich mit den ersten beiden Buchstaben des Schriftzugs ein wenig verschätzt. Das K ist etwas zu groß geraten, das Ö ein bisschen zu klein. Das soll in den kommenden Wochen noch angepasst werden, kündigte Langevoort an. Das Vordach war nötig geworden, nachdem das alte 2004 wegen Arbeiten für die U-Bahn abgebaut und auf einen Bauhof gebracht wurde. Dort wurde es offenbar nicht sachgerecht gelagert. 2009 wurde die Konstruktion schließlich entsorgt, laut Stadtverwaltung aufgrund des „schlechten Zustands“.

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