Gymnasium KreuzgasseBis 2027 soll der Schul-Neubau stehen

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Am Gymnasium Kreuzgasse kämpfen die Schüler für ein Ende der desolaten Zustände.

Köln – Darauf haben Eltern und die ganze Schulgemeinde der Kreuzgasse lange gewartet: Die Stadt hat den Planungs- und Baubeschluss für Generalsanierung und Neubauten für das Kölner Traditionsgymnasium vorgelegt. Neu ist, dass nun ein Totalunternehmer Planung und Umsetzung für die Stadt realisieren soll.

Hintergrund dafür ist, dass ein Totalunternehmen, das Planung und Ausführung aus einer Hand leisten kann, schneller baut und so weitere Verzögerungen verhindert werden können. Die Einzelvergabe aller Bauschritte durch die Stadt würde wesentlich länger dauern.

Rat entscheidet am 10. November über den Baubeschluss

Die Stadt rechnet vor, dass der Neubau bei Beauftragung eines Totalunternehmers Mitte 2027 und die Generalsanierung bis zum ersten Quartal 2029 fertig sein könnte. Zum Vergleich: Bei der Einzelvergabe durch die Stadt wäre die Sanierung frühestens Mitte 2030 fertig.

Der Rat soll nun am 10. November über den Baubeschluss entscheiden und die Verwaltung beauftragen, Neubau und Sanierung durch einen Totalunternehmer europaweit auszuschreiben.

Gebäudetrakte müssen abgerissen werden

Durch die neue Planung wäre laut Vorlage bei Bedarf eine Erweiterung der Schule um einen Zug möglich. Dies würde eine Erhöhung der Plätze von derzeit 1047 auf maximal 1280 ermöglichen. Für Neubau und Sanierung sollen drei der fünf Gebäudetrakte abgerissen werden.

Dafür soll an derselben Stelle ein mehrgeschossiger Neubau entstehen, in dem Unterrichtsräume, naturwissenschaftliche Fachräume mit Hörsaal, Übungsräume sowie eine Mensa mit Küche untergebracht werden sollen.

Mehr Sportflächen für das Gymnasium Kreuzgasse

Außerdem sollen auf dem Gelände Sportkapazitäten in der Größenordnung einer Sechsfachturnhalle geschaffen werden. Angedacht ist die Verteilung auf zwei Dreifachturnhallen, von denen eine dann auch vom Berufskolleg Weinsbergstraße genutzt werden soll.

Zudem sollen die unter Denkmalschutz stehenden Gebäudetrakte generalinstandgesetzt und energetisch und technisch saniert werden. Dabei sollen die Grundrisse so verändert werden, dass moderne Lernkonzepte ermöglicht werden.

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Während der gesamten Bauzeit muss der Schulbetrieb in ein Interim ausgelagert werden. Dafür sollen vorübergehend Modulbauten auf dem benachbarten Sportplatz und der dortigen Tartanbahn errichtet werden. Für den Sportunterricht soll temporär eine Zweifachturnhalle bereitgestellt werden.

Die Sportvereine können den Sportplatz während der Bauzeit nur eingeschränkt nutzen. Das dort gelegene Großspielfeld soll jedoch während der gesamten Bauzeit für den Trainings- und Meisterschaftsbetrieb der Fußballvereine zur Verfügung stehen. Bezüglich der Kosten spricht die Stadt von einem „Kostenorientierungswert“ von 113,3 Millionen Euro zuzüglich eines Risikozuschlags von zehn Prozent.

Schimmel und Rohrbrüche im Gymnasium

Die Kreuzgasse ist seit nun fast 20 Jahren sanierungsbedürftig. Der Start der Sanierungen war bereits mehrfach avisiert worden, erst für 2014, dann 2018. Zuletzt waren sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Eltern auf die Straße gegangen, weil sie sich nicht weiter vertrösten lassen wollten.

Gerade während der Hitzeperiode war Unterricht in dem stark erhitzen Gebäude teilweise nicht mehr möglich. Die von Schwarzschimmel zersetzte Turnhalle wurde kürzlich abgerissen. Schülerinnen und Schüler berichteten etwa von Rohrbrüchen im Hauptgebäude, Problemen mit den Fenstern und herabfallenden Deckenteilen. Das Trinkwasser in den Leitungen sei durch Colibakterien und Schwermetalle verunreinigt.

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