HochwasserZwei Tote in vollgelaufenen Kellern in Köln entdeckt – Anwohner geschockt

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Feuerwehr (Symbolbild)

Köln – Die 72 Jahre alte Frau, die gestern Abend in Bocklemünd im Keller eines Hauses an der Unteren Dorfstraße ums Leben gekommen ist, ist nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ möglicherweise an den Folgen eines Stromschlags gestorben. Das prüft derzeit die Polizei. Auf Anfrage wollte sich die Behörde aber dazu derzeit nicht äußern.

Nur so viel: Es sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden, ebenso wie im Fall des 54-jährigen Mannes aus Longerich. Auch er starb im Keller seines Einfamilienhauses an der Graseggerstraße – offenbar nicht durch Ertrinken, wie zu erfahren war. Auch hier prüft die Polizei noch die genaue Ursache. 

Anwohner in Köln sind geschockt

Die Anwohner der Graseggerstraße in Longerich sind geschockt. Auf der Tür des Einfamilienhauses mit den zwei geparkten Autos davor klebt ein Siegel der Polizei. Viele haben den Rettungseinsatz in der Nacht mitbekommen. Dass ihr 54 Jahre alter, allein lebender Nachbar während des Unwetters im Keller seines Einfamilienhauses gestorben ist, hat sich schnell herumgesprochen. Über fast zwei Stunden habe seine Haustür am Abend offen gestanden, das Licht sei angeschaltet gewesen, ehe Angehörige gekommen seien, um im Haus nach dem Rechten sehen, schildert eine Anwohnerin.

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Die Angehörigen alarmierten dann den Rettungsdienst, der dem 54-Jährigen nicht mehr helfen konnte. In der ganzen Umgebung seien nach dem starken Regen gestern Abend die Keller vollgelaufen, erzählt ein Anwohner. Warum und woran sein Nachbar gestorben ist, steht noch nicht fest. Womöglich gibt die Untersuchung der Leiche in der Rechtsmedizin Aufschluss.

Wasser bis zum Bauchnabel

In der Unteren Dorfstraße in Bocklemünd liegen noch am Donnerstagvormittag Schläuche auf den Gehwegen, Pumpen in den Kellern befördern Regenwasser auf die Straße, Menschen schütten Eimer voll Wasser in die Gullys. Das Wohngebiet nahe der A1 ist besonders schwer vom Unwetter getroffen worden. „Unser Schlafzimmer liegt im Souterrain, das Wasser stand dort heute bis zum Bauchnabel“, schildert eine Frau. Ausreichend versichert sei sie leider wohl auch nicht. Aber das sei m nichts im Vergleich zum Schicksal der Menschen, die durch das Unwetter ihr Leben verloren hätten.

Von dem tödlichen Unglück nur eine Straße weiter habe sie–- wie die meisten anderen hier auch – noch in der Nacht erfahren, sagt die Anwohnerin. Ein Rettungshubschrauber kreiste plötzlich über dem Ort und landete schließlich auf dem großen Parkplatz einer Firma in der Nähe. In einem Mehrfamilienhaus in der Unteren Dorfstraße war die 72 Jahre alte Renate E. in ihren Keller hinuntergestiegen, vermutlich um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist. Wie es heißt, soll sie einen Stromschlag erlitten haben. Jede Hilfe kam zu spät. Ihr Mann, mit dem sie seit über 20 Jahren in dem Haus lebte, sei ins Krankenhaus gebracht worden, berichtet eine Nachbarin.

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