Literaturfestival „Her Story“ in KölnZwei Frauen laden in die Alte Feuerwache

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Heike Simmer (l.) und Johanna Schmitz haben den Literaturautomaten  gefüllt. 

Köln-Innenstadt – Authentisch, selbstbestimmt und ausdrucksstark möchte sich am kommenden Wochenende das erste feministische Literaturfest für Frauen und Queers in der Alten Feuerwache präsentieren. Nach zweijähriger Vorbereitung erwartet die Besucherinnen und Besucher ein Tag mit zahlreichen Angeboten in den Räumlichkeiten sowie im Innenhof.

Raum für junge Frauen und Queers

Der Raum für junge Frauen und Queers auf dem Areal der Alten Feuerwache wurde 1991 als Mädchentreff eröffnet. Die kostenlosen Angebote umfassen Empowerment-Gruppen, Lernunterstützungen, Kunstkurse, psychosoziale Beratungen, Tanzworkshops, Beratungen am Übergang zwischen Schule und Beruf, Boxtrainings, Selbstbehauptungskurse sowie Ferienreisen. Heike Simmer, Johanna Schmitz, 0221-97315525, 0178-7040990, 

Neben einem Vortrag von Autorin, Moderatorin und Kunstwissenschaftlerin Meral Ziegler finden zwischen 14 und 17 Uhr Workshops zu den Themen „Writing“ (mit Miedya Mahmod, Insert Female Artist) und „Storytelling“ (Nike Roos & Laris Falkenberg) sowie „Spoken Word/Rap“ (Roots & Routes, Dascha) statt.

Männer dürfen erst ab 17 Uhr rein

Des Weiteren stellt sich das Grapefruits-Fanzine vor. Noch während der Veranstaltung kommt es zur Produktion einer Ausgabe mit Beiträgen der Kursteilnehmerinnen. Für Männer ist die Veranstaltung erst ab 17 Uhr geöffnet. Auf einem Mini-Markt präsentiert das Berliner Kollektiv „Das Buchprojekt“ sein Format „Held:Innen“ über Empowerment und Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen. Als weiteres Unterfangen entsteht im Rahmen des Events ein Stadtplan, auf dem die Produzentinnen besondere Orte mit einer persönlichen Geschichte markieren. Die sozialwissenschaftliche Untersuchung von Studenten soll im Spätsommer als Masterarbeit eingereicht und veröffentlicht werden.

Literaturautomat im Kölner Agnesviertel

Als weiteres Highlight bietet ein „Literaturautomat“ die Möglichkeit, für zwei Euro literarische Schriften der Kursteilnehmerinnen in Form von Lyrik, Prosa oder philosophischen Reflexionen zu ziehen. Für musikalische Visionen konnten die Initiatorinnen zudem Klangkünstlerin Anni Yu gewinnen, die am Abend auftreten wird. Als weitere Referentin spricht Buchautorin Rebekka Endler („Das Patriarchat der Dinge“) über Norm- und Deutungsmacht. Im kleinen Garten der Alten Feuerwache finden darüber hinaus Lesungen statt.

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Mit der Differenzierung in einen rein weiblich besetzten Kurs-Teil und der Öffnung für alle Geschlechter ab 17 Uhr bemühen sich die Organisatorinnen um einen Spagat. „Wir wissen, dass dies im Rahmen der Debatte um Gleichberechtigung vermutlich auch kritisch gesehen wird, aber es geht hier vor allem um weibliche Perspektiven in der Literatur und die Behauptung von Frauen als Autorinnen. Daher haben wir uns entschlossen, zu den Workshops keine Männer einzuladen“, berichtet Johanna Schmitz, die mit ihrer Kollegin Heike Simmer den „Raum für junge Frauen und Queers“ in der Alten Feuerwache leitet.

Noch freie Plätze in den Workshops

Die Möglichkeit zur Mitwirkung bestehe überdies nicht nur für deutschsprachige Personen. Unabhängig von der Nationalität solle allen Interessentinnen die Möglichkeit zur Erhebung ihrer Stimme gegeben werden, erklärt Schmitz. Die Finanzierung des Literaturfests erfolgt durch Landesmittel. Anstelle eines Eintrittspreises bitten die Veranstalterinnen stattdessen um eine Spende. Für alle Workshops gibt es kurz vor dem Start des Festivals noch freie Plätze.

Feministisches Literaturfest „Her*Story“, 11. Juni, 11-22 Uhr, Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, 0221-9731550

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