Neugestaltung verzögert sichRudolfplatz bleibt noch Jahre eine riesige Baustelle

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Auch die Gebäude am Habsburgerring sind jetzt fast komplett abgerissen, im Hintergrund das Steigenberger-Hotel.

Auch die Gebäude am Habsburgerring sind jetzt fast komplett abgerissen, im Hintergrund das Steigenberger-Hotel.

  • Die Abrissarbeiten für die Neugestaltung des Kölner Rudolfplatzes sind weitgehend abgeschlossen.
  • Nun herrscht erst einmal Baustopp. Dass sich der Bau des Gebäudes um voraussichtlich zwei Jahre verzögern wird, steht bereits fest.

Köln – Steine knirschen unter den Raupenketten der drei Bagger, deren Fahrer die Reste des Häuserblocks am Rudolfplatz in kleine Stücke zerteilen. Um die Baumaschinen herum stapeln sich die Schutthaufen meterhoch, der Blick von den Ringen auf die Hahnentorburg in Richtung Neumarkt war seit dem Endes des Zweiten Weltkriegs nicht mehr so frei wie jetzt. Andreas Gladisch, Geschäftsführer bei Momeni Immobilen aus Hamburg, zeigt sich zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten.

Sein Unternehmen investiert in das Gelände zwischen Habsburgerring, Hahnenstraße und Pilgrimstraße 120 Millionen Euro. „Dass so eine zentrale Fläche in einer der größten Städte des Landes heutzutage noch neu bebaut werden kann, das hat schon einen echten Seltenheitswert“, sagt Gladisch. Das Londoner Architekturbüro Caruso St. John hat das neue Gebäude, das werbewirksam den Namen Wallarkaden trägt, entworfen.

Aushub der Baugrube noch bis Frühling

Auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern wird ein Büro- und Geschäftshaus entstehen, das im Erdgeschoss Flächen für Läden und Gastronomie bieten wird. Dafür musste seit dem Frühjahr 2017 unter anderem das Kino Theater am Rudolfplatz weichen, in dem zuletzt ein Musikclub untergebracht war, sowie eine von der Karnevalsgesellschaft Ehrengarde genutzte Brücke, die das Gebäudeensemble mit der Hahnentorburg verband.

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Blick vom Rudolfplatz:  Geplant sind acht Etagen, von denen die oberen drei – jeweils an den zur Hahnenstraße und der Pilgrimstraße gelegenen Seiten – zurückspringen. 

Gladisch rechnet damit, dass es noch bis zum Frühling dauern wird, die Erde aus der Baugrube auszuheben. Der Neubau soll über zwei Stockwerke verfügen, die unter der Erde liegen. Anschließend soll das Fundament gegossen werden, danach wird der Hochbau beginnen. Geplant sind acht Etagen, von denen die oberen drei – jeweils an den zur Hahnenstraße und der Pilgrimstraße gelegenen Seiten – zurückspringen. Momeni rechnet damit, die Bauarbeiten bis 2021 abschließen zu können, was eine Verzögerung bedeutet. Ursprünglich sollte bereits 2019 alles fertig sein.

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So sollen die Wallarkaden aussehen.

Auf den zum Habsburgerring gelegenen Nachbargrundstücken wird parallel ein weiteres Bürogebäude entstehen. Das Düsseldorfer Unternehmen Development Partner hat die dortigen Häuser des Blocks gekauft, die früher unter anderem von einer Bank und einem Steak-Restaurant genutzt worden waren. Mitarbeiter einer Baufirma rissen diese Gebäude in den vergangenen Wochen ab. An ihrer Stelle wird ein Entwurf des Architektenbüros Max Dudler mit Sitz in Berlin und Zürich umgesetzt. Auch dort soll ein Neubau mit acht Etagen entstehen, in dem auf einer Fläche von 9300 Quadratmetern ebenfalls Büros sowie in den beiden unteren Ebenen Gastronomie und Einzelhandel Platz finden.

Bauherren planen gemeinsam

Der Rückbau der bestehenden Häuser ist nahezu abgeschlossen. „Wir werden jetzt wegen des Weihnachtsmarktes am Rudolfplatz eine Pause einlegen“, sagt Ralf Bettges, Pressesprecher für Development Partner. Der Aushub der Erde in der Baugrube beginne daher erst im Januar. Mit den Arbeiten am Hochbau sei nicht vor dem Herbst 2019 zu rechnen.

Die Hahnentorburg hinter Schutthaufen.

Die Hahnentorburg hinter Schutthaufen.

Beide Bauherren befinden sich in regelmäßigem Austausch, damit sie sich nicht gegenseitig behindern. Dass zwei aneinander grenzende Neubauten parallel entstehen, komme zwar vor, aber aufgrund des begrenzten Raums am Rudolfplatz sei eine sorgfältige Koordination nötig, sagt Momeni-Geschäftsführer Andreas Gladisch.

Die beiden Immobilienunternehmen entwickeln zwar zwei völlig voneinander unabhängige Gebäude, nutzen aber wesentliche Bereiche gemeinsam. So wird sich die gemeinsame Einfahrt zu den Tiefgaragen innerhalb des Momeni-Hauses am Habsburgerring befinden, während die gemeinsame Anlieferung für die Ladenlokale über das Gebäude von Development Partner abgewickelt wird.

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