Die Polizei in Köln fahndet nach einem Häftling, der nach einer Behandlung im St. Franziskus Hospital entkommen ist.
Flucht nach KrankenhausbesuchEntflohener Häftling kommt aus Köln – Das ist über ihn bekannt

Ein Häftling aus der JVA Ossendorf ist nach einem Besuch des Krankenhauses geflohen.
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Ein Gefangener ist in der Nacht zum Mittwoch (17.09) zwei Justizbediensteten weggelaufen, die ihn zu einem Krankenhausbesuch außerhalb der Haftanstalt gebracht hatten. In der Kölner JVA sollte der Mann wegen eines Termins am Amtsgericht Köln übernachten. Der 18 Jahre alte Untersuchungshäftling sitzt eigentlich in der JVA Wuppertal-Ronsdorf ein. Es soll sich um einen von zwei Beschuldigten handeln, die vorige Woche in Kalk und Zollstock festgenommen worden waren.
Am frühen Mittwochmorgen gegen 0.30 Uhr soll der 18-Jährige über Erbrechen und Schwindel geklagt haben. Bedienstete der JVA sollen ihn ins St.-Franziskus-Krankenhaus in Ehrenfeld gebracht haben. Nach der Behandlung habe sich der Untersuchungshäftling beim Einsteigen in ein Fahrzeug von einem der Beamten losreißen können, während der andere gerade die Tür zum Auto geöffnet habe, hieß es.
Fahndung nach Untersuchungshäftling in Köln läuft
Dieser Ablauf bei Ausführungen sei immer derselbe, „hundertfach im Jahr“, betont Ralf Peters, stellvertretender Leiter der JVA Köln. „Ich bedauere, dass das passiert ist, aber wir können eben immer nur versuchen, das so gut wie möglich zu verhindern. Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Die beiden Kollegen haben keinen Fehler gemacht.“
Die Flucht gelang dem Gefangenen trotz angelegter Handschellen. Die Beamten rannten dem 18-Jährigen noch hinterher, verloren ihn aber aus den Augen. Einer stürzte bei der Verfolgung und verletzte sich leicht am Knie.
Die JVA-Bediensteten alarmierten die Polizei, die sofort eine Fahndung einleitete. Zeitweise kam über Ehrenfeld auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Dennoch konnte der Flüchtige bisher nicht gefunden werden. Man habe allerdings keinen Hinweis darauf, dass von ihm eine Gefahr für die Bevölkerung ausgehe, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Für seine Unterbringung im Gefängnis gab es keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen.
Gemeinsam mit weiteren Komplizen soll der 18-Jährige laut Polizei seit Juni 2024 mindestens fünf Männer im Alter zwischen 38 und 55 Jahren über ein Online-Portal nach Köln gelockt und beraubt haben. Die Opfer seien davon ausgegangen, „sich mit jungen Frauen für bezahlte Sextreffen in Mülheim verabredet zu haben“, sagte ein Polizeisprecher. Stattdessen hätten die Beschuldigten die zum Teil von weither angereisten Männer „mit Gewalt oder unter Androhung von Gewalt“ zur Herausgabe ihrer Wertgegenstände gezwungen. „In einem Fall aus März wurde einem 49-Jährigen Beteiligten sogar sein Wagen, ein Mercedes, geraubt“, berichtete der Polizeisprecher. Die Fahndung nach dem 18-Jährigen läuft weiter. (ts)

