„Projekt Durchbruch“An der Lüderichstraße könnte eine Unterführung die Wege verkürzen

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Blick auf eine Straße und ein Gleis

Geschlossenes DB-Gebäude am Ort der früheren Unterführung an der Gottfried-Hagen-Straße

Politiker denken darüber nach, die Unterführung der Bahnlinie in Humboldt-Gremberg wieder zu öffnen. Das würde die Wege für Kalker Bürger abkürzen.

Gar so lange ist es noch nicht her, da befand sich ein „Kalker Bahnhof“ in Humboldt-Gremberg, und zwar an der Ecke Lüderichstraße/Odenwaldstraße/Gottfried-Hagen-Straße. An das einst prächtige klassizistische Empfangsgebäude erinnern nur noch drei größere Ornamente, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben. Ansonsten steht dort heute ein schmuckloses, längst verlassenes DB-Gebäude. Ende der 60er Jahre wurde es erbaut, nach der Eröffnung des S-Bahn-Haltepunkts Trimbornstraße war der „Kalker Bahnhof“ im Jahre 1991 endgültig Geschichte.

Tunnel unter dem Bahndamm Dillenburger Straße wieder öffnen

Der Tunnel, der dort einst unter dem Bahndamm zur Dillenburger Straße geführt hatte, wurde zugeschüttet, derzeit ist diese Ecke völlig verödet und zugemüllt. Doch das könnte sich ändern, denn die CDU-Fraktion in der Kalker Bezirksvertretung stellte den Antrag, die Unterführung, wenn möglich, wieder zu öffnen. Denn wer im Bereich um Odenwaldstraße und Lüderichstraße wohnt, muss mittlerweile einen längeren Umweg in Kauf nehmen, wenn er zur Kalker Hauptstraße, den Hallen Kalk oder den dort ansässigen Schulen möchte.

Blick auf Ornamente an einer mit Graffiti beschmierten Betonwand.

Übrig gebliebene Ornamente des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Empfangsgebäudes

Etwa über die Rolshover Straße. Doch dieser Umweg nehme nicht nur zusätzliche Zeit in Anspruch, meint Dr. Eugen Litvinov-Kuhlmann von der CDU, sondern sei „für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl sowie mit Kinderwagen eine Gefahr und oft unzumutbar“ - wegen des schmalen Bürgersteigs in der Unterführung auf der Rolshover Straße. Aufgrund des gerade ablaufenden Generationenwechsels in der Siedlung an der Lüderichstraße seien dort derzeit besonders viele ältere und ganz junge Menschen unterwegs.

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Nun soll eruiert werden, ob das Projekt Durchbruch machbar wäre, und ob sich die Deutsche Bahn AG eventuell daran beteiligen würde. Auf der anderen Seite des Bahndamms befindet sich auf dieser Höhe ein Parkhaus der Stadtverwaltung. Ein künftiger Fuß- und Radweg, unter Umständen auch eine Straße, könnte sich möglicherweise daran vorbeischlängeln. Litvinov-Kuhlmann denkt auch an den Betrieb eines Kiosks, um die Ecke an der Gottfried-Hagen-Straße weiter zu beleben.

Dirk Habermann von der SPD-Fraktion lobte die Idee ausdrücklich: „Hervorragend, das wäre sinnvoll für den Stadtteil.“ Allerdings müsse man auf eine ausreichende Beleuchtung der Unterführung achten, damit dort kein Angstraum entsteht. Der CDU-Antrag wurde einstimmig angenommen.

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