VeedelsfestAtombunker-Besuch, Picknick, Stadtstrand – was Besucher beim Kalkfest erwartet

Lesezeit 3 Minuten
Maria Schweizer-May und Alexander Tschechowski zeigen eine Beach-Flag mit der Aufschrift „Kalk Fest“ an der Kalker Post.

Maria Schweizer-May und Alexander Tschechowski mit Beach-Flag an der Kalker Post.

57 Programmpunkte an unterschiedlichen Orten: Unter dem Motto „Zeig mir deine Welt“ präsentieren sich am Sonntag Initiativen und Institutionen in Kalk.

Ein Picknick auf dem Kalkberg, Führungen durch den Atombunker in der Haltestelle „Kalk Post“, Karnevalswägelchen im Stadtgarten bauen oder demonstrieren für eine autofreie Kalker Hauptstraße: Diese Veranstaltungen sind nur ein kleiner Teil des „Kalkfests“ am Samstag, 19. August. Daneben sind 53 weitere Programmpunkte aufgelistet. Wer sich also in irgendeiner Weise für den Stadtteil und seine Bewohner interessiert, sollte an diesem Samstag nichts zusätzlich planen. Nur morgens bitte robustes Schuhwerk überziehen.

Kalker Markt und Stadtgarten sind Veranstaltungsorte

Denn das Fest steht diesmal nicht zufällig unter dem Motto „Zeig mir deine Welt“, die Kalker Veedels-Welt wird auch ganz buchstäblich in ihrer gesamten Länge und Breite bespielt. Sehr im Gegensatz zu den früheren Ausgaben des Kalk Fests, als Institutionen und Einrichtungen, die in der Sozialarbeit aktiv waren, ihre Arbeit jeweils gemeinsam an Orten wie dem Kalker Markt oder dem Stadtgarten vorstellten. In diesem Jahr laden die Einrichtungen in ihre Räumlichkeiten ein, und vor allem sind zahlreiche Initiativen und Vereine hinzugekommen, deren Mitglieder sich ehrenamtlich für den Stadtteil engagieren.

Die Idee zur Neuausrichtung des Fests sei in der Stadtteilkonferenz Kalk entstanden, berichtet Sozialraumkoordinator Alexander Tschechowski. Als Mitarbeiter des Kinderschutzbunds leitet und moderiert er zusammen mit seiner Kollegin Maria Schweizer-May dieses Gremium aus Haupt- und Ehrenamtlern, die viermal im Jahr zusammenkommen, um sich über aktuelle Themen im Veedel auszutauschen. Schon vor Corona sei über ein neues Konzept diskutiert worden, mit dem Umsetzung habe man aber warten müssen, bis die Pandemie vorbei war.

Parteien sind nicht eingeladen

„Es gab hier schon lange Initiativen, die sich um die Verbesserung der Lebensqualität kümmerten“, erklärt Tschechowski, der das Fest zusammen mit Schweizer-May geplant hat. „Nach dem Bürgerbeteiligungsverfahren zur Zukunft der Hallen Kalk im Jahre 2017 sind viele neue hinzugekommen.“ Die machten regelmäßig mit Aktionen im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam, da sei es nur konsequent, sie auch am Fest zu beteiligen.

„Aber das soll keine politische Veranstaltung werden“, stellt Schweizer-May klar. „Es geht nicht darum, welche Fehler die Politik oder die Verwaltung unter Umständen hier und da gemacht haben, sondern darum, das Positive und Kreative zu betonen.“ Der Stadtteil Kalk solle eben in seiner Vielfalt und mit seinen Themen dargestellt werden. Und zwar überparteilich.

Klamauk an der Ehrenplakette für Karl Küpper

Im Vordergrund stehen aber die originellen und nützlichen Angebote, mit denen die 57 offiziellen Teilnehmer die Besucher anlocken werden. Das Bürgerhaus ist mit „Ping Pong, Beats und Prickelbrause“ dabei, der Kinderschutzbund organisiert Kinderspiele auf dem Ottmar-Pohl-Platz, die Karnevalisten von Fatal Banal veranstalten stündlich Klamauk an der Ehrenplakette für Karl Küpper, Kalker Hauptstraße 215. Der Drogenselbsthilfeverein Vision präsentiert Kunst und Freizeitaktivitäten, die Geschichtswerkstatt bietet Führungen an. Moscheevereine laden ein und die koptischen, evangelischen und katholischen Christen feiern zusammen.

„Man muss natürlich eine Auswahl treffen, mehr als drei oder vier Programmpunkte sind kaum zu schaffen“, sagt Maria Schweizer-May. Deshalb liegen am Fest-Tag an allen Stationen Flyer mit genauen Zeit- und Ortsangaben aus – die kann man aber auch online nachsehen. Zudem wird an der Kalker Post ein „Stadtstrand“ angelegt, mit Liegestühlen und DJ, wo sich die Besucher informieren und gegenseitig Tipps geben können. Dort ist ebenfalls eine lange Tafel mit indonesischen, marokkanischen, tamilischen und türkischen Spezialitäten aufgebaut, die gibt’s gegen eine Spende. „Für alle, die mit den großen Entfernungen Probleme haben, stehen dort außerdem Rad-Rikschas bereit“, sagt Alexander Tschechowski.


Das gesamte Programm ist auf der Homepage der Sozialraumkoordination einzusehen, die meisten Programmpunkte starten gegen 14 Uhr, einige schon um 11 Uhr. Für die Bunkerführungen ist eine Anmeldung erforderlich.  (hwh)

KStA abonnieren