Vingst – Die SPD-Stadtverordnete Susana dos Santos Hermann setzt sich bereits seit Jahren an der Seite von Bürgern, Seniorenvertretungen, Bürgervereinen, Schulen und Kirchengemeinden für die Umgestaltung der U-Bahn-Haltestelle an der Kuthstraße sowie den Einbau von Aufzügen ein. „Ich freue mich sehr, dass es bald losgeht mit dem Umbau der Haltestelle Vingst“, sagt sie. „Sie wird heller, sicherer und vor allem barrierefrei“. Auf den Start hätten die Vingster lange gewartet – der politische Einsatz habe sich gelohnt.
Gerd Neweling, der Leiter des städtischen Amtes für Brücken und Stadtbahnbau, stellte jetzt einer Gruppe von Politikern und interessierten Bürgern in der Haltestelle die aktuelle Planung vor. Völlig ausgereift seien die allerdings noch nicht. Neweling: „Die Ausführungspläne werde gegenwärtig noch erstellt, die sind viel detaillierter. Erst wenn sie vorliegen, können die Bauarbeiten ausgeschrieben werden – national oder auch europaweit.“ Klar sei jedoch, dass im Zusammenhang mit dem Umbau der unterirdischen Stadtbahn-Haltestelle der Linie 9 dort auch zwei Aufzüge eingebaut werden – je einer auf jeder Haltestellenseite. Neweling: „Insgesamt investiert die Stadt mehr als 3,2 Millionen Euro in das Vorhaben.“
Anregung von Bürgern
Damit nimmt die Stadt sogar mehr Geld in die Hand als ursprünglich vorgesehen, denn eine ansprechende Glaskuppel soll die alte, dunkle Dachkonstruktion ersetzen. Mit der Variante greift die Verwaltung Anregungen von Bürgern und Polizei auf, um sogenannte Angsträume dauerhaft abzubauen. Der geänderten Planung und den Mehrausgaben haben nach den Kalker Bezirksvertretern auch bereits der Verkehrs- und Finanzausschuss sowie der Stadtrat einhellig zugestimmt.
„Das ist eine gute Lösung, eine Investition, die sich lohnt“, ist die Meinung von Pfarrer Franz Meurer. „Die U-Bahn-Haltestelle hat schon lange einen Standard, der nicht mehr der demografischen Realität entspricht.“ Ein Stück Rolltreppe sei noch längst keine Barrierefreiheit.
Nachdem die Verwaltung mehrere mögliche Standorte untersucht hatte, sollen die verglasten Aufzüge nun an der Rückseite des derzeitigen Haltestellengebäudes eingebaut werden. „Das wird eine aufwendige und durchaus kniffelige Angelegenheit“, kündigt Gerd Neweling an. „Für die Aufzüge müssen wir elf Meter tiefe wasserdichte Baugruben ausschachten. Das geht nur mit schweren Bohrgeräten.“ Ein weiteres Problem, das für eine zeitliche Verzögerung sorgen könnte, sei auch die Aufzug-Technik. Neweling: „Die müssen jeweils individuell angefertigt und angepasst werden.“
Da in der Bezirksregierung noch das Verfahren zur Baugenehmigung laufe, rechne die Verwaltung mit einem Baubeginn Mitte des kommenden Jahres. Ende 2016 könnten die Aufzügen dann in Betrieb gehen. „Das dauert zwar noch recht lange, aber geht dennoch drei Jahre schneller als ursprünglich geplant. Wir haben es ja geschafft, die Vingster Haltestelle in der Prioritätenlisten weiter nach vorn zu schieben“, sagt Ratsmitglied dos Santos Hermann. Schließlich gelte Vingst als Verknüpfungs-Haltestelle zwischen Stadtbahn und Bus.
Die Straßenbahnlinie 9 pendelt zwischen Königsforst und Sülz, die Buslinie 153 verbindet die östlichen Stadtteile Deutz, Kalk und Mülheim. Auch die vordere Seite soll erneuert werden. „Die Metallgitter mit den Rankpflanzen nehmen viel Licht weg“, sagt der Bürgervereinsvorsitzende Joachim Sledzinski. „Wenn die Mitarbeiter des Hövi-Teams den Platz und die Baumscheiben nicht regelmäßig reinigen und pflegen würden, wäre das ganze Areal stark verdreckt.“ Dort werde das Grünflächenamt – da gibt sich Neweling optimistisch – aber noch im Herbst beginnen.