Karneval wie vor der PandemieSo war die „Loss mer singe“-Sitzung im Tanzbrunnen

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Das Publikum feierte Karneval fast wie vor der Pandemie.

Köln – Karneval feiern, bevor Corona kam – wie war das nochmal? Bei der „Loss mer singe“-Sitzung am Dienstagabend im Theater am Tanzbrunnen konnte man wieder ein Gefühl dafür bekommen, was Fastelovend eigentlich ausmacht: Zusammen singen, zusammen schunkeln, zusammen Kölsch trinken.

Von „afjespeck“ war keine Spur

Unter großem Applaus lief das „Loss mer singe“-Team in den Saal ein. Die klassische Kneipentour mit den Karnevalshits der Session hat es auch in diesem Winter nicht gegeben, dementsprechend wurde auf einen Einzug der Wirte in den Saal verzichtet. Stattdessen können die ausgewählten 20 neuen Hits virtuell über einen Stream kennengelernt werden. So wird in dieser wie in der vergangenen Session auch der Gewinner gekürt.

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Bei der Sitzung im Tanzbrunnen wurde ausgelassen gefeiert, wie ein Blick ins Publikum beweist.

Die „Loss mer singe“-Sitzung hingegen fand statt – und das fast wie immer. Als „afjespeck“ hatte man den Abend angekündigt, mit einem Drittel weniger Leute im Saal als gewöhnlich, ohne das Werfen von Strüßjer und Kamelle und mit tagesaktuellem Schnelltest auch für Geboosterte. Rund 650 Jecken kamen in den Tanzbrunnen, damit sei man „die größte Sitzung dieser Session“, wie Moderator und Sitzungspräsident Helmut Frangenberg verkündete.

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Das Team von „Loss mer singe“ bei einem eigenen Beitrag auf der Bühne. 

Abgesehen vom Maske-Tragen zum Toilettengang konnte am eigenen Platz dann aber getanzt und gefeiert werden wie vor der Pandemie. Das reizte das Publikum aus, so gut es ging. Zum Springen stiegen einige Jecken auf die Stühle, Aerosole spielten beim Mitsingen keine Rolle mehr. Wo Zuhause noch Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte gelten, liegt man sich bei der Sitzung in den Armen, die Tische sind voll besetzt, die Stimmung ausgelassen.

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Newcomer präsentierten sich

Schon zum ersten Auftritt der Newcomer-Band „Aluis“, die neben Sänger „Müller“ und der Bonner Brassband „Druckluft“ das „Loss mer Singe“-Casting und damit einen Auftritt bei der Sitzung gewonnen hatten, standen die 650 Gäste. Das rockige „Wenn Kölle danz“ konnte das Publikum überzeugen, auch wenn dem jungen Sänger in der Sprechstimme ein bisschen weniger Kirmes-Singsang gut tun würde. Der Auftritt von „Druckluft“ musste entfallen, zwei Bandmitglieder befinden sich in Quarantäne. 

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Die Newcomer Aluis gewannen ihren Auftritt bei der „Loss mer singe“-Sitzung.

Die Highlights lagen aber in den Auftritten der bekannten Künstler wie Miljö und Kasalla, auch der Auftritt des Tanzkorps der „Matrosen vum Müllemer Böötche“ überzeugte.

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Auch Miljö traten bei der Sitzung auf.

Emotional wurde es beim gemeinsamen Singen von „En unserem Veedel“ von Jörg P. Weber, Björn Heuser, Stefan Knittler und dem gesamten Saal. „Es ist so fantastisch, dass das jetzt so stattgefunden hat“, rief der Sitzungspräsident am Ende des Abends. „Hier wurde das ein oder andere Tränchen verdrückt.“ Karneval wie früher eben. Ein bisschen „Loss mer singe“ in der Kneipe gibt es übrigens trotzdem: Bis zum 23. Februar, also dem Mittwoch vor Weiberfastnacht, kann ein Wanderweg durch verschiedene Gaststätten absolviert werden, denen die verschiedenen Titel zugeteilt wurden. 

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