Kölner Karneval„Jeckstream“ ist ein Baukasten für gelungene Sitzung zu Hause

Lesezeit 3 Minuten
Konzertfotografie_0186_A9A00779_(c)Kay-Uwe_Fischer (1)

Stimmung für die Party zu Hause: die Brassband Druckluft im Jeckstream-Studio.

Köln – Karnevalssitzungen im Saal wird es nicht geben, aber wieder eine Sitzung für zu Hause, die sich jeder selbst zusammenbasteln kann. Das Internetportal Jeckstream geht in eine neue Runde und hat sein Angebot aus dem Vorjahr noch mal erheblich aufgestockt. „Eigentlich war der Sitzungs-Stream in diesem Jahr nur als Zusatzangebot gedacht, aber aufgrund der Corona-Einschränkungen haben wir richtig losgelegt“, sagten die beiden Ideengeber Alexander Barth, auch Sänger bei den Rabaue, und Christoph Runkel bei der Vorstellungen ihres aktuellen Konzeptes in der Grill-Schule Santos im Mülheimer Hafen. Barth: „Vom Nikolaus-Tag bis zum Fest der Heiligen Drei Könige haben wir im Studio in Erftstadt 61 Künstler aufgenommen. “

120122jeckstream001

Jeckstream produzieren Christoph Runkel (l.) und Alexander Barth.

Im Vorjahr hatten sich 32 Redner und Bands beteiligt. „Alle, wirklich alle sind geklickt und gebucht worden“, verriet Runkel. „Und das aus der gesamten Bundesrepublik, aber auch aus benachbarten Ausland und selbst aus Übersee.“ Favoriten bei den Bands waren Brings, Höhner und die Bläck Fööss, bei den Redner waren „Sitzungspräsident“ Volker Weininger und Martin Schopps besonders gefragt. Beide sind diesmal nicht dabei. In die Bütt gehen beispielsweise Jörg Runge (Tuppes vom Land), Ingrid Kühne, „Schutzmann“ Jupp Menth oder Bauchredner Klaus Ruppricht („Klaus und Willi“).

Konzertfotografie_0130_A9B01586_(c)Kay-Uwe_Fischer

Mehr als 60 Bands und Redner stehen zur Auswahl, darunter der Bauchredner Klaus Rupprecht.

Dazu alle kölschen Bands aus der ersten, zweiten und dritten Liga sowie Tanzgruppen wie Luftflotte, Zunft-Müüs oder die Stattgarde Colonia Ahoj. Auch das Dreigestirn und das Kinderdreigestirn machen mit.

Programm lässt sich individuell gestalten 

Aus diesem Angebot – umfangreich wie die Speisekarte in einem kölschen Brauhaus – kann sich nun jeder Jeck ein individuell gestaltetes Programm auf den Bildschirm holen. In einer Art Baukastensystem gilt es, Künstler und Moderatoren auszusuchen. Letztere sind Robert Greven von „Dat Kölsche Hätz“, Travestiekünstler Ken Reise als Julie Voyage sowie die Duos Katja Baum und Natascha Balzat oder Nadine Fiegen und Stephan Henseler. Karnevalsgesellschaften können ihr Programm auch vom eigenen Präsidenten ansagen lassen. „Hier stehen derzeit 28 Vereine auf der Warteliste – aus Köln und der Region, aber auch aus Düsseldorf und Mainz“, sagt Runkel, der diese Moderationen in den nächsten Tagen aufnehmen will.

„Das ist das Konzept der Zukunft"

Bei den Künstler, die anteilig an den Einnahmen beteiligt werden, kommt das Konzept gut an. „Ich finde Jeckstream ganz großartig“ , sagte Höhner-Frontmann Henning Krautmacher, der mit seinen Bandkollegen Jens Streifling und Micky Schläger zur Präsentation gekommen war. „Das ist das Konzept der Zukunft. Unsere Nachfolge-Generation guckt doch kein Fernsehen mehr. Die orientieren sich digital und konzentrieren sich auf Handy, Tablet und Stream.“ Die Pandemie und das Virus hätten die Entwicklung in diese Richtung beschleunigt, aber „das wäre sowieso irgendwann gekommen“, glaubt Krautmacher.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Dieses System hat Zukunft, und das nicht nur im Karneval. Das wird es sicher demnächst auch mal mit Publikum geben.“ Begeistert ist er auch von der technischen Umsetzung. „Mit einem Fingerschnipp standen wir Höhner plötzlich als einen Art »Colonian Harmonists« in schwarzem Frack in der Kulisse der New Yorker Carnegie Hall. Das sind tolle Bilder mit Wow-Effekt.“

Jeckstream geht an diesem Donnerstag (13. Januar) an den Start. Gestreamt werden kann ab Freitag (14. Januar). Vier Künstler gibt es für 9,99 Euro, sechs für 12,99 Euro, acht für 15,99 Euro und zehn für 18,99 Euro.

KStA abonnieren