„Schämt Euch!“Moderator wütend auf WDR nach Aus von beliebter Karnevalsparty

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Lukas Wachten und Andrea Schönenborn stehen vor einer Karnevalsbühne

Lukas Wachten (l.) moderierte mehrfach für den WDR an Karneval, hier mit Andrea Schönenborn.

Bis zuletzt habe der Moderator um die Sendung gekämpft, jedoch vergeblich. Eine Alternative könnte allerdings schnell gefunden sein.

Der WDR hat kurz vor Karneval entschieden, dass die traditionelle Karnevalsparty in den WDR-Arkaden an Weiberfastnacht nicht mehr stattfinden wird. Mit dieser Entscheidung sind wohl einige Fans des Kölner Karnevals unzufrieden. So auch Lukas Wachten, der bis zuletzt mit Andrea Schönenborn der Moderator der Veranstaltung war, die jedes Jahr an Weiberfastnacht um 15 Uhr live im WDR übertragen wurde.

Er habe bis zuletzt hinter dieser gestanden und für diese gekämpft. Doch vergeblich. Die Entscheidung des WDR blieb bestehen. „Wenn die ‚hohen Herren‘ kein Jeföhl haben, dann kommt es leider anders“, schreibt Wachten am Montag (29. Januar) in einem Beitrag auf Facebook. „Eure Chefetage hat jeglichen Bezug zur Basis verloren.“

WDR begründet die Absetzung mit begrenzten finanziellen Mitteln

„Ich bin echt traurig und wütend“, beschreibt er seine Gefühlslage. „Am meisten tut es mir leid für unsere Zuschauer, denen jetzt ein Stück Kölle, ein Stück Hätz, ein Stück Jeföhl fehlen wird.“ Er denke dabei vor allem an die „Exil-Kölner“ aus der ganzen Welt und die Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht vor Ort sein können. „Schämt Euch! Für Euer Missmanagement, für Euer untrügliches Gespür, genau die Dinge zu streichen, die für viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten ein kleiner Lichtblick sind“, schreibt er weiter in Richtung des WDR.

Dieser nennt Kostengründe ausschlaggebend für die Absage der Karnevalsparty. Auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ teilte der Sender mit, dass im WDR Fernsehen in diesem Jahr an Weiberfastnacht die aktuelle Live-Strecke verlängert wird auf 11 Uhr bis 13.45 Uhr.  Am Nachmittag werde es  außerdem ein Programm aus aktuellen Hits, Publikumslieblingen und Klassikern zum Mitfeiern geben. Die Entscheidung, auf die Party in den Arkaden zu verzichten, sei dem WDR nicht leicht gefallen, heißt es weiter.

Wachten: „Die Tür für diese Sendung ist zu“

Wachten hingegen bezweifelt, dass die Kosten ausschlaggebend für das Aus der Sendung gewesen sein könnten. „Eine Sendung in den eigenen Räumlichkeiten, von den eigenen Mitarbeitern produziert? Wirklich so teuer?“, fragt sich Wachten. „Da fallen mir an unzähligen Stellen immense Einsparpotenziale ein, die umzusetzen wären, ohne dass eine unglaublich beliebte Sendung gestrichen werden muss“, schreibt er weiter.

In 2023 bewarb die ARD die Karnevalsparty in den WDR-Arkaden auf ihrer Webseite noch als „angesagteste Weiberfastnachtsparty in ganz Köln“. Mit dabei waren etwa das Kölner Dreigestirn, die Bläck Fööss sowie die Höhner, die Paveier, Brings oder auch die Räuber. Diese gehört nun offenbar - zumindest mit Wachten als Moderator - endgültig der Vergangenheit an. „Die Tür für diese Sendung ist zu, Gespräche bringen da leider aus der Erfahrung nichts. Und weitere Projekte mit diesem Sender sind mir ehrlich gesagt egal“, stellt Wachten klar.

Mögliche Neuauflage in der Kölner Stadthalle?

„Ich weiß, dass das eine durchaus subjektive Sichtweise ist, aber ich glaube, dass viele diese Meinung teilen“, so Wachten. Und auch bei den Kölnerinnen und Kölnern stößt die Entscheidung des WDR offenbar auf Unverständnis. In mehreren hundert Kommentaren stimmen ihm die Menschen größtenteils zu.

Auch das Team hinter der Stadthalle Köln hat den Beitrag kommentiert und liefert einen Vorschlag für die Zukunft: „Du moderierst, wir stellen die Halle zur Verfügung. Wir fragen alle Bands, ob sie dabei sind und heben das Format auf ein noch schöneres Level.“ Sie benötigten nur noch einen Sender oder ein Online-Format für die Übertragung. 

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