Kommentar zum DrogenkonsumraumÄrgerliche Intransparenz bei Stadt Köln und Polizei
Köln – Als der Drogenkonsumraum vor mehr als einem Jahr beschlossen wurde, hatte die Stadt eigentlich schon eine Immobilie im Auge: Am Gesundheitsamt direkt am Neumarkt sollte die neue Suchthilfeeinrichtung entstehen. Doch die Polizei legte ihr Veto ein.
Die Gründe für die ablehnende Haltung des damaligen Polizeipräsidenten Jürgen Mathies blieben lange im Dunkeln. Weder Stadt noch Polizei wollten die Argumente gegen gegen den Standort bislang offenlegen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nun ahnt man, warum: Mathies führte damals an, dass durch einen Raum direkt am Platz der Drogenhandel auf dem Neumarkt noch weiter anwachsen werde. Denn, so die Erfahrung der Polizei: Mit dem Stoff versorgen sich die Süchtigen unmittelbar vor dem Konsum – also in zeitlicher, aber auch in räumlicher Nähe.
Alles zum Thema Neumarkt
- Kölner Polizeibilanz 2023 So viele Einsätze wie seit Jahren nicht – Dealer schreiben Preise auf Hauswand
- Von BTS bis Blackpink Neuer K-Pop-Store in der Neumarkt-Galerie lässt Sammlerherzen höher schlagen
- Drogenhandel und Crack-Konsum Polizei Köln verstärkt ihre Präsenz an Brennpunkten in der Stadt deutlich
- Aktuelle Stunde Kölns Verkehrspolitiker fürchten um Verkehrswende und gestrichene KVB-Projekte
- Angsträume in Köln KVB-Haltestellen Neumarkt und Ebertplatz werden bis Jahresende auch nachts überwacht
- VRS verkauft 84 Prozent aller Tickets digital Papierfahrkarten im Rheinland sterben aus
- Leserbriefe zum U-Bahn-Tunnel Enorme Kosten, geringer Nutzen?
Thieboldsgasse nur einen Steinwurf entfernt
Da werden sich die Anwohnerder nur einen Steinwurf entfernten Thieboldsgasse, die mit eben diesen Argumenten gegen die Einrichtung Sturm laufen, die Augen reiben. Sie befürchten seit langem, dass sich die Drogenszene mit all ihren Begleiterscheinungen in ihre kleine Gasse verlagert – und können sich nun bestätigt fühlen.