Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Range Rover im VisierDiebesbande schnitt Riesenloch in Hecke von Autohaus – Prozess in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Die Bande spezialisierte sich auf den Diebstahl von Autos der Marke Range Rover. Hier ein Symbolfoto.

Die Bande spezialisierte sich auf den Diebstahl von Autos der Marke Range Rover. Hier ein Symbolfoto.

Beschuldigter aus Litauen wurde geschnappt. In U-Haft verpasste er die Geburt seines Kindes.

Eine mehrköpfige Bande soll sich laut Anklage der Staatsanwaltschaft auf den Diebstahl von Luxuskarossen der Marke Range Rover spezialisiert haben. Einer der mutmaßlichen Täter, ein 40-jähriger Litauer, muss sich nun wegen schweren Bandendiebstahls vor dem Kölner Landgericht verantworten. Zum Prozessauftakt schwieg der Mann zunächst zu den Vorwürfen.

Köln: Bande spezialisierte sich auf Range Rover

Spätestens seit dem vergangenen Herbst soll der Angeklagte als Teil einer größeren Gruppierung gezielt neue Modelle der Marke Range Rover ins Visier genommen haben. Dabei habe die Bande laut Anklage stets nach dem gleichen Muster gehandelt: Zunächst sei die Umgebung ausgekundschaftet und gezielt nach Geländewagen der Marke gesucht worden. Zu einem späteren Zeitpunkt habe man dann zugeschlagen.

In Köln soll sich der Angeklagte mit seinen Komplizen in einer Ferienwohnung im Stadtteil Rath/Heumar einquartiert haben. Am Tattag im vergangenen November sollen die Täter die Wohnung gegen Mitternacht verlassen und zur zuvor ausgekundschafteten Adresse einer Filmproduktionsfirma im Kölner Süden aufgebrochen sein. Dort hätten sie die Elektronik des Rolltors manipuliert und dieses geöffnet.

Alles zum Thema Polizei Köln

Köln: Geländewagen aus Garage im Kölner Süden gestohlen

Der Beschuldigte habe sich erfolgreich Zugang zu dem rund 170.000 Euro teuren Fahrzeug verschafft. Abgestellt wurde der Wagen später auf einem Parkplatz in Troisdorf. Zurück in Köln sollen die Täter außerdem Kennzeichen von einem Lieferwagen abgeschraubt haben, um diese am gestohlenen Fahrzeug anzubringen – was jedoch misslang. Laut Anklageschrift wurde der Range Rover später dennoch erfolgreich verkauft.

Für einen weiteren Diebstahl in Münster soll das Trio das benötigte Werkzeug in einem Baumarkt in Köln-Kalk besorgt haben. So sei etwa eine Heckenschere verwendet worden, um ein Loch in die Bepflanzung eines Autohaus-Grundstücks zu schneiden. Anschließend habe man erneut einen Geländewagen kurzgeschlossen und das GPS-System entfernt – um unerkannt fliehen zu können.

Köln: Beschuldigter wurde in Untersuchungshaft sitzend Vater

Der Range Rover wurde laut Anklage in einem Parkhaus in Troisdorf abgestellt. Zum Weiterverkauf kam es jedoch nicht, da die Polizei das rund 183.000 Euro teure Fahrzeug sicherstellte. Nach einer zwischenzeitlich erfolgten Telefonüberwachung konnte der 40-jährige Litauer festgenommen werden. Er sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Sein Verteidiger Thomas Gros kündigte an, dass sich sein Mandant im Laufe des Prozesses äußern werde.

Zum ersten Mal sah der Angeklagte im Gericht Fotos seines erst eine Woche zuvor geborenen Kindes – überreicht von seinem Anwalt. Richter Ralph Ernst hatte zuvor ein Telefonat mit der Partnerin in der Heimat genehmigt und dem Mann zur Geburt gratuliert. Im Anschluss loteten die Prozessbeteiligten in einem Rechtsgespräch eine mögliche Strafzumessung für den Fall eines Geständnisses aus.