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Besonderer ZuchterfolgExtrem bedrohte Äffchen-Art im Kölner Zoo geboren

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Ein junges Coquerel-Sifaka klammert sich an den Bauch seiner Mutter „Euphemia“.

Das junge Äffchen klammert sich an den Bauch seiner Mutter Euphemia. 

Es ist die erste Geburt bei dieser Art in Kontinental-Europa, wie der Kölner Zoo mitteilt.

Im Kölner Zoo gibt es ganz besonderen Nachwuchs: Am 21. August wurde im Madagaskarhaus ein männlicher Coquerel-Sifaka geboren. Dabei handelt es sich um eine extrem seltene Primatenart. Es sei die erste Geburt bei dieser Art in Kontinental-Europa, so der Zoo.

Zoos in Köln und Berlin teilen sich Artenschutz-Erfolg

Denn der einzige weitere Zoo, der diese Primaten in Europa hält, ist in Chester in Großbritannien. Dort war vor einigen Jahren erstmals in Europa die Nachzucht von Coquerel-Sifakas gelungen. Nun eben auch in Köln. Eltern des bis jetzt namenlosen Jungtieres sind Herkules und Euphemia. Die Tiere waren erst im Juli dieses Jahres aus dem Tierpark Berlin an den Rhein gezogen – da war Mutter Euphemia schon tragend. Somit teilen sich die Zoos in Köln und Berlin diesen besonderen Artenschutz-Erfolg.

Sifakas zählen zu den seltensten und am meisten bedrohten Primatenarten der Erde. Ursprünglich sind sie in Madagaskar beheimatet. Dort leben sie jedoch nur noch in wenigen Regenwäldern, da ihre Population wegen der Zerstörung ihres Lebensraums stark zurückgegangen ist. Um die Art zu schützen, gibt es daher seit 2021 ein zwischen Zoos eng abgestimmtes europäisches Erhaltungsprogramm. „Ihrem Auftrag sind Herkules und Euphemia mit großem Erfolg nachgekommen“, bilanziert der Kölner Zoo

Sifakas in ihrer Haltung äußerst anspruchsvoll

In ihrer Haltung sind Sifakas äußerst anspruchsvoll, da sie sich nahezu ausschließlich von Blättern ernähren. Die Kölner Tierpfleger frieren daher bereits seit Längerem täglich Laub-Rationen für den Winter ein. Davor muss das Futter desinfiziert und portioniert werden.

Herkules ist am fehlenden Schwanz zu erkennen, der ihm nach einer Entzündung noch in den USA amputiert werden musste. Er hat dadurch keine Einschränkungen und ist genauso aktiv wie Euphemia. Beide bewegen sich hüpfend und springend fort – ein für Primaten ungewöhnliches Verhalten, das die Sifakas als „tanzende Affen“ bekannt gemacht hat.

Der Kölner Zoo unterstützt zwei Artenschutzprojekte in Madagaskar, die sich dem Schutz der Coquerel-Sifakas widmen. Dabei werden unter anderem Wälder wieder aufgeforstet und Programme zur nachhaltigen Nutzung von natürlichen Ressourcen für die Bevölkerung angeboten.