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Streit im Kölner SüdenAnwohner haben Angst vor Schrottplatz-Lärm

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Noch hat der Schrottverwerter Steil seinen Standort im Deutzer Hafen.

Sürth – Um das Verfahren rund um den Umzug des Schrottrecyclers Theo Steil auf das Godorfer Hafengelände zu erläutern, hatte der Bürgerverein „für sürth“ einen Infoabend im Gemeindesaal der Auferstehungskirche veranstaltet. Der Gemeindesaal war voll und die Stimmung emotional aufgeladen. Vor allem die Anwohner von Sürth und Godorf haben Angst vor Lärm, Staub, Licht, zusätzlichem Lkw-Verkehr mit bis zu 32 Fahrten pro Tag.

Der Geschäftsführer des Schrottrecyclers, Christian Satlow, und sein Mitarbeiter Frank Eigen versuchten zu beschwichtigen und betonten, dass gutachterliche Auflagen zum Schutz der Umwelt eingehalten würden. Die Lärmschutzwand werde zum Beispiel sechs Meter hoch, eine spezielle Beleuchtung werde installiert. Beim Hochwasserschutz sei nachgebessert worden. Freilich basieren die Auflagen auf hypothetischen Berechnungen, die Recyclinganlage steht ja noch nicht.

Betriebszeiten von 6 bis 22 Uhr

Kritisch gesehen werden besonders die Betriebszeiten von Montag bis Samstag von sechs bis 22 Uhr. Die besonders lauten Maschinen wie Schienenbrecher und Waggonzerleger, Schrottschere und -presse, werden von sieben bis 20 Uhr eingesetzt, in dem Zeitraum erfolgen auch die An- und Ablieferungen per Lkw und Schiff.

Anfang Juli dieses Jahres hat Theo Steil den Mietvertrag für das 14 000 Quadratmeter große Industriegelände mit der Hafengesellschaft HGK unterschrieben. Der Vertrag ist zunächst auf fünf Jahre festgesetzt mit Option auf Verlängerung. Die HGK hat ein Sonderkündigungsrecht. Nicht geregelt ist bislang der Stellplatz für die zahlreichen Lastwagen. Ein anvisiertes Grundstück in der Nähe von Berzdorf, auf dem auch das Verwaltungsgebäude stehen soll, ist fraglich.

Im Deutzer Hafen entstehen Wohnungen

Der Schrottrecycler hat seinen Standort noch auf einer größeren Fläche im Deutzer Hafen, dort soll Wohnbebauung entstehen. Der Umzug soll nach ursprünglichen Plänen im nächsten Jahr erfolgen. Das künftige Firmengelände liegt im Hochwasserbereich im Norden des Hafens und grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Sürther Aue an. Zur Frage, ob die Firma künftig noch weitere Flächen benötige, eventuell auch außerhalb des Hafengeländes, äußerte sich Christoph Satlow vage. „Wir rechnen nicht mit zusätzlichem Bedarf in den nächsten zehn bis 20 Jahren, aber an Freiflächen sind wir natürlich immer interessiert“, sagte er – wohl wissend, dass die Bürger des Kölner Südens eine Ausdehnung in die Sürther Aue energisch bekämpfen würden.

"Sie sind ein wehrhaftes Völkchen"

„Sie sind ein sehr wehrhaftes Völkchen“, sagte er zu den anwesenden Zuhörern. Eingeladen war auch der Rechtsanwalt Jan Sommer von der Kanzlei Lenz und Johlen – als Begleiter des Eingabeverfahrens. Er wies darauf hin, dass nur diejenigen Bürger am späteren Erörterungstermin teilnehmen könnten, die jetzt Einwendungen einreichen. Zudem müsse ein persönlicher Nachteil nachgewiesen sein.