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SPD-OB-WahlkampfauftaktLeverkusen und Köln wollen bald besser zusammenarbeiten

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Oberbürgermeisterkandidaten Uwe Richrath, Torsten Burmester am Rhein in Leverkusen Bild: Ralf Krieger

Oberbürgermeisterkandidaten Uwe Richrath, Torsten Burmester am Rhein in Leverkusen.

OB Uwe Richrath und Torsten Burmester redeten am Rhein über die Verbundenheit der Städte.

Der Wahlkampf ums Oberbürgermeisteramt hat begonnen. Die zwei Oberbürgermeisterkandidaten aus Köln und Leverkusen, Torsten Burmester und Uwe Richrath, hatten für Mittwoch in der Wacht am Rhein die Presse eingeladen. Beide sind SPD-Mitglieder, beide haben früher Handball gespielt.

Während Uwe Richrath mit Chauffeur und Dienstwagen anreiste – er ist seit 2014 OB in Leverkusen – reiste Burmester aus Köln auf eigene Faust mit seinem Wahlkampfmanager an. Mit dem Bus kamen die beiden Kölner aber auch er nicht, was aber zum Thema gepasst hätte, denn die beiden Kandidaten redeten über die ÖPNV-Verbindungen zwischen den beiden Städten. Da gebe es durchaus Verbesserungsbedarf, war man sich einig.

Aufhänger der Sache war ein Jubiläum: Am 5. Juli 1965 wurde die erste Leverkusener Autobahnbrücke eröffnet, also vor genau 60 Jahren. Erst diese Verbindung habe eine nachhaltige Vernetzung zwischen dem Kölner Norden und Leverkusen gebracht. Beides sind Städte und Stadtviertel mit viel Industrie. Davor war die Mülheimer Brücke die nächste feste Rheinquerung und natürlich die Hitdorfer Fähre, die damals vermutlich noch zuverlässiger fuhr.

Alle wollen die Hitdorfer Autofähre

Zur Fähre bekennen sich beide Kandidaten, auch Richrath. Der Leverkusener hatte sich erst nach Protesten in Hitdorf umentschieden und rückte von einem Plan einer reinen Fußgänger- und Radwegfähre wieder ab. Beide glauben, dass die Fähre künftig als Teil des ÖPNV gelten kann und von Wupsi und KVB betrieben und bezahlt werden könnte.

Weil die HGK (Häfen- und Güterverkehr Köln) aus der gemeinsamen Finanzierung mit der Stadt Leverkusen aussteigen will, ist die Zukunft der Fähre St. Michael ungewisser denn je. Burmester bleibt der bisherigen Kölner Linie treu: Die Kölner Stadttochter HGK zu zwingen, dass sie in der Fährgesellschaft bleiben sollen, lehnt er ebenso ab wie das die amtierende Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker getan hat.

Nicht nur der Rhein trennt die Städte. Dass die Busverbindungen zwischen Köln und Leverkusen insgesamt nicht gut sind und man da etwas tun wolle, bemängeln beide Kandidaten. Sie sprechen von einer Buslinie über die Autobahnbrücke, eine Idee, die schon öfter aufkam, die von den Städten allerdings bisher nicht einmal als Testbetrieb eingerichtet wurde.

Beide Kandidaten wollen, dass die Stadtgrenze weniger eine Verwaltungsgrenze sein soll: Bisher enden Kölner und Leverkusener Buslinien an der Stadtgrenze, zum Beispiel ist für die Linie 152 aus Köln an der Haltestelle Chempark Endstation und nicht in Leverkusen Mitte, was für die Fahrgäste viel besser wäre. Ja, da müsse etwas geschehen, sagen Burmester und Richrath. Wobei man sich dann natürlich fragen muss, warum Richrath diesen kundenunfreundlichen Zustand nicht schon in den vergangenen zehn Jahren angegangen ist. Es habe am Geld gelegen, sagt er.

Das Gleiche gilt, wenn die beiden Kandidaten das Thema Radwege zwischen den Städten für wichtig erklären. Burmester hat es als Neuling gut, er kann ankündigen, es als OB besser machen zu wollen als Reker, Richrath hat das Problem, dass in seiner Amtszeit vom Baudezernat fast kein Stück Radweg gebaut wurde, für ihn gilt: Im Wahlkampf wird eine Bilanz der Amtszeit gezogen.