Silvester in KölnErneut Schutzzone um den Dom und Lichtkunst geplant

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Die Lichtinstallation zum Jahreswechsel 2016/2017 lockte Tausende Besucher an.

Die Lichtinstallation zum Jahreswechsel 2016/2017 lockte Tausende Besucher an.

Köln – Die Stadtverwaltung wird in der kommenden Silvesternacht wie schon zum vorigen Jahreswechsel eine Schutzzone um den Dom einrichten. Zu diesem Zweck werden der Roncalliplatz sowie die übrige Umgebung der Kathedrale von 18 Uhr bis ein Uhr nachts mit Absperrgittern eingezäunt. Der Einlass ist nur an einigen Stellen möglich. Wachpersonal achtet auch darauf, dass keine Feuerwerkskörper mitgebracht werden. Ein Großaufgebot an Sicherheitskräften der Polizei, des Ordnungsamtes und privater Unternehmen soll dafür sorgen, dass es am Hauptbahnhof friedlich bleibt.

Nach den zahlreichen Übergriffen und Ausschreitungen in der Silvesternacht vor knapp zwei Jahren hatte die Verwaltung am 31. Dezember 2016 ein Kulturprogramm auf dem Roncalliplatz organisiert. Damit wollten Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Stadtrat ein „deutlich sichtbares Zeichen eines friedlichen und feierlichen Jahreswechsels“ setzen. Zur bevorstehenden Silvesterfeier soll sich Köln in ähnlicher Weise präsentieren.

Als Hauptattraktion plant die Verwaltung eine Multimedia-Inszenierung der Lüneburger Agentur Panirama unter der Leitung des Lichtkünstlers Ingo Dietzel. Die llluminationsmanufaktur, wie sich das Unternehmen selber bezeichnet, hat sich mit seiner Bewerbung gegen zehn Konkurrenten durchgesetzt.

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Vorgesehen ist ein Mix aus Video- und Großbildprojektionen, teils mit 3_D-Effekten, die auf den Fassaden des Domhotels, des Römisch-Germanischen Museums und des Domforums zu sehen sein werden. Der Finanzausschuss des Stadtrates muss das 212.000 Euro teure Spektakel am heutigen Freitag noch genehmigen.

SPD und Linke finden Programm zu langweilig

Ein musikalisches Bühnenprogramm soll die Inszenierung ergänzen. Wie im Vorjahr wird der Chor der Friedenskirche dabei sein. In dem Chor singen Stars der Gospelszene Seite an Seite mit 150 bis 200 Kölnerinnen und Kölnern, die sich zur Vorbereitung für einen Workshop anmelden können. Zudem haben Amateurkünstler und Bands aus der Stadt die Möglichkeit, sich für einen Auftritt zu bewerben. „Die Programmauswahl orientiert sich dabei auch an den Vorgaben des Ordnungsamtes und der Polizei, keine attraktiveren Bands mit einer besonderen Sogwirkung auf dem Roncalliplatz auftreten zu lassen“, heißt es in einem Papier der Verwaltung.

SPD und Linke kritisieren das Programm als zu langweilig. Es müsse deutlich attraktiviert werden. „Es soll ein Angebot geschaffen werden, das sich an den Ideen von Birlikte orientiert: Zusammen stehen, zusammen leben und zusammen reden“, fordert Linken-Fraktionssprecher Jörg Detjen. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau widerspricht: „Wir halten das Konzept für sehr angemessen. Wer hier noch mehr einfordert, vergisst, dass die Stadt keine Eventagentur ist, sondern vor allem an einem sicheren und friedlichen Silvesterfest arbeiten soll.“

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