„Kölner Schals statt Kölner Lichter“Kölner schunkeln in vielen Veedeln mit Abstand

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Samstag, 11.11 Uhr im Hochsommer: Schunkelnde Jecke vor der Maternus-Kapelle in Rodenkirchen.

Samstag, 11.11 Uhr im Hochsommer: Schunkelnde Jecke vor der Maternus-Kapelle in Rodenkirchen.

  • Wegen der Corona-Pandemie mussten in diesem Jahr die „Kölner Lichter“ ausfallen.
  • Stattdessen hat die Stattgarde Colonia Ahoj eine symbolische Aktion initiiert, die am Tag des ausgefallenen Großfeuerwerks in diversen Veedeln Zuversicht verbreiten will.
  • So treffen sich jecke Vertreter fast aller Karnevalsvereine der Altgemeinde Rodenkirchen um 11.11 Uhr am Samstag auf ein Kölsch.

Köln – „Wat och paseet“ singen rund 200 Menschen schunkelnd bei herrlichem Sonnenschein auf dem Treidelpfad unterhalb des Rodenkirchener Kapellchens. Aber keine Angst – sie liegen sich nicht wie die feierwütigen Dumpfbacken jüngst am Ballermann in den Armen, sondern halten brav Abstand: zwischen zwei Personen, die nicht aus einem Haushalt kommen, ist immer ein Schal.

„Kölner Schals statt Kölner Lichter“ heißt die von der Stattgarde Colonia Ahoj initiierte symbolische Aktion, die am Tag des ausgefallenen Großfeuerwerks am 18. Juli in diversen Veedeln Zuversicht verbreiten will. „Das Vereinsleben nicht nur von uns Karnevalisten findet ja aktuell nicht statt“, sagt Marcus Becker, Präsident der aufstrebenden KG Rodenkirchen. Und so treffen sich jecke Vertreter fast aller Karnevalsvereine der Altgemeinde Rodenkirchen an der extra früher geöffneten Rheinstation um 11.11 Uhr am Samstag auf ein kühles Kölsch, darunter die Löstijen Wiever vun St. Georg, die Sürther Flääjelskappe, die Kapelle Jonge aus Weiß oder die KG Reiter aus Hochkirchen. „Schunkeln määt Spaß auch mit Abstand“ stimmte dann Sänger Detlef Lauenstein auf seiner Quetsch an und so bekam bei „Colonia“ das „Schal-la-la-la-lah“ eine ganz neue Bedeutung.

Bekannte Lieder

„Mer sin Eins“ von Kasalla, bei Radio Köln der Song für die Krise und für die Aktion als Mottolied geplant, wird im Kölner Süden nicht gesungen. Dafür jedoch an den anderen elf Standorten in der Stadt, wo die Mitglieder und Freunde von 25 KGs los schunkelten.

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So auch vor der Eckkneipe „Bier Kasper“ in Holweide, wo die Präsidenten Mario Anastasi von der KG Burgwächter vun Hollwigg und Werner Friedmann von der KG Die Isenburger mit ihren Kollegen sowie Vertretern der KG Schlapp Schlapp Hurra - war für die Technik zuständig – der KG Naaksühle aus Höhenhaus und der KG Mer han uns jefunge aus Bickendorf die bunten Vereinsschals schwenkten.

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Die Musik dazu kam beim Kasalla-Song von Band, dann live von Cover-Sänger DJ Toni Giglia („Mer klääve am Lääve“) sowie von Sven Kurtenbach (Akkordeon) und Manuel Sauer (Gitarre) von Eldorado, die in der Nachbarschaft ihr Studio haben. Neben ihrem Hit der vergangen Session („Verlieb’ dich nie“) stellten die beiden als Premiere ihren neuen Karnevalstitel „Doosch is schlimmer als Ping“ vor. „Wir sind in den vergangen Wochen ja nicht in Autokinos oder sonstwo aufgetreten“, sagte Kurtenbach. „So hatten wir bislang leider auch keine Möglichkeit, diesen Song mit Publikum zu testen“. In Holweide kam das Lied richtig gut an. Dafür gab’s ein dreifaches Alaaf. (stef/NR)

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