OB Reker erzählt von Anfängen ihrer KarriereKölner Mentoring-Programm für Frauen feiert Jubiläum

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Die Mentoren und Mentees des 10. Cross Mentoring unter dem Dach des Kölner Unternehmensbündnisses „Mit Frauen in Führung“.

Die Mentoren und Mentees des 10. Cross Mentoring unter dem Dach des Kölner Unternehmensbündnisses „Mit Frauen in Führung“.

Mehr als ein Jahr lang werden die Frauen von Führungskräften Kölner Top-Unternehmen beraten. OB Reker gab ihnen als Schirmfrau Rat auf den Weg.

Mehr Frauen in die höheren Führungspositionen Kölner Unternehmen: So lautet das Ziel des 10. Cross Mentoring, das am Dienstag im Wallraf-Richartz-Museum an den Start gegangen ist. Hier werden 22 Frauen – sogenannte Mentees – durch eine Führungskraft aus einem Kölner Top-Unternehmen branchenübergreifend in ihrer Karriereentwicklung unterstützt.

Das 13 Monate dauernde Programm findet unter dem Dach des Kölner Bündnisses „Mit Frauen in Führung“ statt. Zu den mehr als 20 Mitgliedern gehören das Medienhaus DuMont, die Rewe Group, Eurowings sowie die Stadt Köln.

Mentoring für Frauen: Kölner OB erzählt von Karriereanfängen

Oberbürgermeisterin und Schirmfrau des Projekts, Henriette Reker, nannte das Bündnis in ihrer Eröffnungsrede „bundesweit einzigartig“. Die Chefin von rund 22.000 Mitarbeitenden der Stadt Köln ging auf ihre eigenen Karriereanfänge ein: „Zu der Zeit gab es Mentorenprogramme noch nicht.“

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Zu ihrem beruflichen Erfolg sei neben einer persönlichen Leistungsbereitschaft und guter Vernetzung auch ein hohes Selbstbewusstsein wichtig gewesen: „Ich habe nie von einem Mann erfahren, dass er mich irgendwie minderbemittelt behandelt hätte.“

Henriette Reker: „Ich hatte immer Zeit, mehr als zehn Stunden zu arbeiten“

Reker wies darauf hin, dass sie in ihrer ersten Amtszeit die einzige Oberbürgermeisterin unter 22 männlichen Amtsträgern in Nordrhein-Westfalen war: „Das lag daran, dass die anderen Frauen sich das nicht zugetraut haben oder in einer Lebenssituation waren, die ihnen diese Entfaltung nicht ermöglicht hat. Ich habe leider keine Kinder bekommen, jetzt bekomme ich auch keine Enkel. Das ist auch nicht schön. Aber ich hatte immer Zeit, mehr als zehn Stunden zu arbeiten.“

„Wir als Stadt Köln tun alles, um den Frauen zu ermöglichen, sich auch, wenn sie eine Familie gründen oder später in Pflegearbeit gehen, weiterhin beruflich entfalten zu können“, sagte Reker und dankte den Mentorinnen und Mentoren dafür, ihr breites und versiertes Fachwissen mit den Mentees zu teilen: „Es ist ein wichtiges Signal, sich bis in die obersten Etagen für die Frauenförderung einzusetzen.“

Workshops, Coachings, Expertengespräche für Frauen

Zu den 22 Mentorinnen und Mentoren gehören acht Vorstandsvorsitzende sowie Vorstands- und Geschäftsleitungsmitglieder. Die Mentees sind Mitarbeiterinnen eines Mitglieds des Unternehmensbündnisses „Mit Frauen in Führung“. Im Rahmen des 10. Cross Mentoring nehmen sie an Workshops, Gruppencoachings, Expertengesprächen und regelmäßigen Treffen mit den Mentorinnen und Mentoren teil.

Laut Projektleiterin Christine Kronenberg haben 85 Prozent der bisherigen Teilnehmerinnen während des Mentoring-Programms einen Karriereschritt gemacht. Sie gab den Mentees einen Rat mit auf den Weg: „Mit Mentoring kommt man nach vorne, aber am Ende müsst ihr einfach selber an euch glauben.“ Kronenberg war von 2002 bis 2016 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Köln. Als geschäftsführende Inhaberin der Unternehmensberatung „Female Ressources“ initiierte sie 2016 das Bündnis.

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