Verbotszone ignoriertPolizei Köln stoppt Radfahrer an Waidmarkt und Rudolfplatz

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Polizei kontrolliert Radfahrer

Die Polizei kontrolliert Rad-und Autofahrer auf dem Hohenzollernring.

Köln – Am Waidmarkt ist es im Moment so eng, dass nicht alle gleichzeitig Platz haben können. Für Autos ist die Passage der Severinstraße wegen der Stadtarchiv-Baustelle seit Längerem nicht befahrbar, und auch Radfahrer dürfen nicht mehr über den Gehweg am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium vorbeifahren. Viele aber ignorieren das Fahrverbot hier und steigen – zum Leidwesen vieler Fußgänger – nicht ab.

Mit einer Kontrollaktion haben Polizei und Ordnungsamt am Mittwoch 40 Radfahrern dafür ein Verwarngeld ausgestellt. Zwischen zehn und 15 Euro liegt das, könne aber „bei Vorsatz auch verdoppelt werden“, erklärt Polizei-Einsatzleiterin Petra Duwenig. Wer also zugibt, dass er die Schilder gesehen hat, aber zu faul oder gehetzt war, um vom Rad zu steigen, muss gleich doppelt zahlen.

Zwei der erwischten Radfahrer fuhren sogar mit Handy am Ohr, was 55 Euro kostet. Eine Umleitung über die parallel verlaufende Nord-Süd-Fahrt sei groß genug ausgeschildert, sodass Radfahrer auch die enge Severinstraße umfahren können, meint Duwenig.

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Polizeikontrolle Waidmarkt

Am Waidmarkt auf der Severinstraße kontrollierten am 2. Dezember 2020 sechs Polizisten das Radfahrverbot an der KVB-Baustelle. 

Oft gingen den Beamten aber auch „Wiederholungstäter“ ins Netz, die hier wohnen oder arbeiten, und es eigentlich wissen müssten, sagt sie. Zudem fühlten sich einige Radler auch moralisch im Recht, weil sie ein umweltschonendes Verkehrsmittel benutzten. „Das gibt ihnen aber nicht das Recht, Verbote zu missachten“, sagt Duwenig. „Die Einsicht lässt manchmal zu wünschen übrig.“

Ehemalige Radstreifen auf den Ringen sollen abgesperrt werden

Wenige Kilometer nordwestlich sind Radfahrer oft die Leidtragenden von Fehlverhalten der Autofahrer. Auch auf den Ringen zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz ahndeten Polizei und Stadt Verstöße von Verkehrsteilnehmern. Der dort neu eingerichtete Schutzstreifen für Radfahrer auf dem vorigen rechten Auto-Fahrstreifen in nördlicher Fahrtrichtung wird häufig zugeparkt.

22 Autos wurden hier oder in den angrenzenden Straßen und Ladezonen abgeschleppt. Außerdem wurden 34 Radfahrer erwischt, unter anderem weil sie auf dem ehemaligen, immer noch roten Fahrradstreifen statt auf dem Schutzstreifen auf der Fahrbahn unterwegs waren. Gelbe Kreuze signalisieren den Radlern dort seit der Umwidmung vor einigen Wochen, dass sie dort nicht mehr fahren dürfen.

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Wer zügig unterwegs ist, nimmt davon aber kaum Notiz. Eine bauliche Absperrung fehlt noch. Bald aber soll diese eingerichtet werden, hieß es von der Stadt. Im Zuge des Umbaus der Ringe werden Stück für Stück die Autospuren zurückgebaut und – wie schon zwischen Barbarossaplatz und Rudolfplatz – für Radfahrer mit entsprechender Markierung freigegeben. Wer als Radfahrer dann rechts davon auf dem ehemaligen Radstreifen fährt, benutzt nun den Gehweg, was verboten ist.

Stadt und Polizei kündigten an, sowohl am Waidmarkt als auch auf den Ringen fortan verstärkt zu kontrollieren.

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